Robert Habeck hat für seine Karriere internationale Pläne. Der Grünen-Politiker wird an einer Uni in Dänemark arbeiten. Eigentlich sitzt er auch noch im Bundestag.

Robert Habeck zieht es ins Ausland. Der Grünen-Politiker will künftig am Dänischen Institut für Internationale Studien in Kopenhagen arbeiten. Zudem strebt Deutschlands früherer Wirtschaftsminister "Gastprofessuren an verschiedenen außereuropäischen Universitäten" sowie "freiberufliche Engagements als Redner zu verschiedenen Anlässen" an. Das geht aus einer Bekanntmachung im Bundesanzeiger hervor, zuvor hatte der "Spiegel" darüber berichtet. Der heute 55-Jährige, der Dänisch spricht, hatte bereits einen Teil seines Studiums in Dänemark verbracht. 

Veranstaltungen mit Robert Habeck am Berliner Ensemble

Die Bundesregierung legte keinen Einwand ein. Ob Habeck auch sein Mandat behalten will, ist weiter unklar, wie es aus seinem Umfeld hieß. Er sitzt im Auswärtigen Ausschuss und vertritt im Parlament den Wahlkreis Flensburg-Schleswig. Ab Oktober plant er eine Gesprächsreihe unter dem Titel "Habeck live" am Berliner Ensemble. 

Im Juni waren Gespräche Habecks mit der US-Elite-Universität Berkeley über eine mögliche Stelle als Gastdozent bekanntgeworden. Nach dem für die Grünen enttäuschenden Ergebnis von 11,6 Prozent bei der Bundestagswahl hatte Habeck, der als Kanzlerkandidat angetreten war, seinen Rückzug aus der ersten Reihe seiner Partei angekündigt. Das Bundestagsmandat nahm er aber an.

Ex-Außenministerin Annalena Baerbock warnt in ihrer letzten Bundestagsrede vor der Gefahr durch AfD © Fabian Sommer / DPA
Letzte Rede im Bundestag: Baerbock knöpft sich noch einmal die AfD vor © Foto: Fabian Sommer / DPA

Auch Übergangs-Finanzminister Kukies hat neue berufliche Pläne

Jörg Kukies (SPD), der nach dem Bruch der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP übergangsweise Finanzminister war, will künftig "als freiberuflicher Redner zu verschiedenen Anlässen tätig werden". Auch hier gab die Bundesregierung grünes Licht.

Nach dem Bundesministergesetz kann die Regierung früheren Ministern Tätigkeiten für 18 Monate nach Ausscheiden aus dem Amt ganz oder teilweise untersagen, "soweit zu besorgen ist, dass durch die Beschäftigung öffentliche Interessen beeinträchtigt werden". Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn es Überschneidungen mit der früheren Arbeit als Minister gibt.

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Für Abgeordnete gilt zudem das Abgeordnetengesetz. Dort heißt es: "Die Ausübung des Mandats steht im Mittelpunkt der Tätigkeit eines Mitglieds des Bundestages. Unbeschadet dieser Verpflichtung bleiben Tätigkeiten beruflicher oder anderer Art neben dem Mandat grundsätzlich zulässig."

DPA anb
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