„Das geht nicht“ – Jetzt äußert sich der DFB zum Skandal um Rüdiger
Der Ausraster von Antonio Rüdiger im spanischen Pokalfinale in der Nacht zum Sonntag hat für ein großes Echo gesorgt. In den Medien, in der Öffentlichkeit. Experten, wie etwa Dietmar „Didi“ Hamann oder Lothar Matthäus, forderten eine Reaktion des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), auch mit Blick auf die anstehenden Spiele in der Nations League, in der die deutsche Nationalmannschaft am 4. Juni im Halbfinale auf Portugal trifft.
So forderte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus Konsequenzen für den Verteidiger von Real Madrid in der DFB-Auswahl nach dessen Ausraster im spanischen Pokalfinale. Bundestrainer Julian Nagelsmann müsse reagieren. „Das ist ja auch seine Aufgabe“, sagte der 64-Jährige in der Sendung „Sky90“.
Am Montag reagierte der DFB in Person von Sportdirektor Rudi Völler. In einer Stellungnahme des DFB wurde der 65-Jährige wie folgt zitiert: „Eine Mannschaft lebt auch von ihren unterschiedlichen Charakteren. Toni ist ein herausragender Fußballer und ein sehr emotionaler Typ, ein Kämpfer auf dem Platz. Das soll er auch bleiben. Aber in diesem Fall haben er und einige Mannschaftskollegen sich von der schon vor dem Spiel extrem aufgeheizten Stimmung, die rund um den Verein unerklärlicherweise schon häufig herrschte, zu sehr anstecken lassen. Das geht nicht. Schon gar nicht als deutscher Nationalspieler. Das muss er ändern. Und das weiß er auch selbst, das zeigt seine öffentliche Reaktion.“
„Toni hat sich bei Julian und mir gemeldet“, berichtet Völler
Völler berichtete von Gesprächen zwischen den Verantwortlichen und Rüdiger. „Toni hat sich gestern bei Julian und mir gemeldet und wir haben länger über die Situation gesprochen. Mit ihm direkt, aber auch intern mit Bernd Neuendorf und Andreas Rettig. Toni ist ein klasse Spieler – aber Klasse muss er als Nationalspieler auch bei seinem Verhalten zeigen. Er fordert zu Recht Respekt für sich ein, diesen Respekt muss er ohne Ausnahme auch anderen entgegenbringen.“
Völler ließ zudem wissen, dass nicht geplant sei, Rüdiger zu sanktionieren. Das heißt, Rüdiger, so er denn fit ist, wird für Deutschland in der Nations League zum Einsatz kommen.
Rüdiger hatte kurz vor dem Ende der Verlängerung des Endspiels gegen den FC Barcelona (2:3) den Schiedsrichter wüst beschimpft und mit einem Gegenstand beworfen. Offenbar handelte es sich dabei um einen Eiswürfel. Der einige Minuten zuvor bereits ausgewechselte Abwehrspieler sah dafür die Rote Karte. Matthäus rechnet mit einer langen Sperre für Rüdiger. „Er war von Sinnen. Er war nicht mehr unter Kontrolle.“
Der 79-malige Nationalspieler hatte sich am Morgen nach der Partie in sozialen Netzwerken gemeldet und Reue gezeigt. „Es gibt keine Entschuldigung für mein Verhalten gestern Abend. Es tut mir sehr leid“, schrieb der 32-Jährige.
Vor Matthäus hatte auch schon der frühere Nationalspieler Hamann Sanktionen gegen Rüdiger gefordert. „Ich finde, dass ihn der DFB suspendieren sollte. Ich würde ihn zum Endturnier der Nations League nicht einladen und würde ihn für die zwei Spiele weglassen“, hatte Hamann im Sport1-„Doppelpass“ gesagt und wie später auch Matthäus darauf verwiesen, dass Rüdiger sei nicht zum ersten Mal auffällig geworden sei.
Schon eine Strafe nach einem Ausraster auf Bewährung
Wegen einer Kopf-ab-Geste im Achtelfinale der Champions League gegen Atlético Madrid war er Anfang des Monats erst von der Uefa bestraft worden. Neben einer Sperre von einem Spiel – ausgesetzt auf Bewährung auf ein Jahr - musste er eine Geldstrafe von 40.000 Euro zahlen.
Matthäus empfahl nun, Rüdiger zu den Spielen in der Nations League einzuladen. „Aber ich würde ein Zeichen setzen und das kann ja nur im Endeffekt sein, dass man ihn irgendwie nicht so spielen lässt, wie man das vielleicht vor dieser Aktion (...) geplant hat.“
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