Abgestürztes BVB-Wunderkind Moukoko sieht wieder Licht
Das ehemalige BVB-Wunderkind kämpft um seine Karriere: Youssoufa Moukoko will beim FC Kopenhagen seiner mächtig ins Stocken geratenen Laufbahn auf die Sprünge helfen. Der 20 Jahre alte Stürmer spricht offen wie nie über seine Tiefpunkte.
Youssoufa Moukoko war endlich wieder mittendrin. Zwar nur für eine gute halbe Stunde, und das in einem Testspiel. Doch für das einstige Wunderkind bedeuteten die ersten Einsatzminuten im Trikot des FC Kopenhagen viel, schließlich verbrachte er zuletzt viel mehr Zeit auf der Tribüne als dem Fußballfeld. Erst bei Borussia Dortmund, dann bei OGC Nizza - eine Zeit, die Spuren hinterlassen hat.
"Ich habe gespürt, wie es ist, ganz oben zu sein. Genauso habe ich gespürt, wie es sich anfühlt, ganz unten zu sein", sagte der 20-Jährige nach seiner Ankunft in Dänemark im Interview mit TV2 über seine sportliche Berg- und Talfahrt und gab seltene Einblicke in sein Inneres. "Es war wirklich hart. Es gab Nächte, in denen ich nur gegrübelt habe, da muss ich ehrlich sein."
Letztes Pflichtspiel im Februar
Moukoko ist der jüngste Spieler der Bundesliga-Historie, debütierte 2020 im Alter von 16 Jahren und einem Tag. Er ist Deutschlands jüngster WM-Spieler, jüngster Champions-League-Spieler, jüngster Bundesliga-Torschütze. Doch aus dem Supertalent ist ein Problemfall geworden. Als der BVB ihn in der vergangenen Saison für mehr Spielzeit in die Ligue 1 verlieh, folgten auf einen vielversprechenden Start Monate der Enttäuschung. Sein letztes Pflichtspiel für die Franzosen absolvierte er im Februar.
Dass Nizza die Kaufoption über 18 Millionen Euro nicht zog, überraschte ebenso wenig wie die Entscheidung der Dortmunder, nach dem Ende der Leihe nicht mehr auf Moukoko zu setzen. Die Entwicklung des Angreifers sei "leider ins Stocken geraten", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl beim Abschied vor wenigen Wochen: "Alle Beteiligten haben sich das sicher anders gewünscht."
Moukoko pfeift auf seine Kritiker
Das "schwierige Jahr" in Frankreich habe ihn "gelehrt, bescheiden zu sein, mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben und nicht arrogant zu sein", sagte der sonst eher wortkarge Moukoko nun. Zugleich ist er überzeugt, dass es einen "Sinn hat, dass ich das erlebt habe". Kritische Stimmen will er nicht mehr an sich heranlassen. "Es ist mir egal, was die Leute über mich sagen oder schreiben. Was immer es ist, ich lache einfach darüber."
In Kopenhagen, wo er an der Seite seines früheren Teamkollegen Thomas Delaney in den kommenden Wochen um die Qualifikation zur Champions League kämpft, hofft er, einen neuen Wohlfühlort gefunden zu haben. Der Verein legte immerhin knapp fünf Millionen Euro für den Offensivspieler auf den Tisch und stattete ihn gleich mit einem Vertrag bis 2030 aus.
Dieses Vertrauen will der Youngster nun zurückzahlen. Die Liga beginnt bereits Mitte Juli, der letzte Test steht am Samstag (16 Uhr) gegen Bundesliga-Aufsteiger Hamburger SV an. "Wenn ich meinen Rhythmus wiedergefunden habe", ist Moukoko überzeugt, "wird es richtig, richtig Spaß machen."
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