Am vergangenen Mittwoch wurde Hermann Gerland mit dem bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Er war vier Jahre Assistent von U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) und davor viele Jahre Trainer der Amateure des FC Bayern sowie Assistenz-Trainer bei den Profis. Dort arbeitete er unter anderem unter Pep Guardiola, Carlo Ancelotti, Jupp Heynckes und Hansi Flick, mit dem er in der Saison 2019/2020 alle sechs möglichen Vereinstitel gewann.

Gerland, der in dieser Woche seine Trainer-Karriere für beendet erklärt hatte, empfahl der Klubführung immer wieder Talente. Im „Kicker“ verriet der 71-Jährige nun, dass er seinen Chefs einst auch die Verpflichtung von Erling Haaland nahelegte. Auf den Norweger habe er verwiesen, „als er noch in Molde war“, so Gerland über Haaland. „Er hat in München verhandelt, wollte 10.000 bis 15.000 Euro im Monat verdienen und hätte 2,8 Millionen Euro gekostet.“

Der Teenie Haaland nach München – es wäre ein Traumtransfer für die Bayern gewesen. Haaland war im Februar 2017 zum norwegischen Klub gewechselt, damals war er 16 Jahre alt. Inzwischen hat der damals noch weitgehend unbekannte Haaland einen geschätzten Marktwert von rund 180 Millionen Euro.

Haaland wechselte als 18-Jähriger im Januar 2019 zu RB Salzburg. Danach spielte er für Borussia Dortmund, heute für Manchester City. Er entwickelte sich zum Weltstar, zu einem der besten Stürmer im internationalen Fußball (86 Tore in 89 Pflichtspielen in der Bundesliga, 124 Tore in 146 Pflichtspielen in der Premier League).

Gerland hat auch bei Dayot Upamecano das Potenzial schon früh erkannt. Upamecano hätte „2,2 Millionen gekostet, bevor er nach Salzburg ging.“ Anders als Haaland wechselte der französische Nationalverteidiger später zu den Bayern, er kostete dann aber 42,5 Millionen Euro.

Hermann Gerland über Thomas Müller und den FC Bayern

Gerland erzählte zudem, wie er verhinderte, dass Thomas Müller den FC Bayern verlässt. „Ja, da bekam ich von Hoeneß auch einen Anpfiff, weil ich gesagt hatte, Müller bleibt”, so Gerland. „Zufällig hatte ich gehört, dass er zu Hoffenheim sollte, weil Jürgen Klinsmann keine Chance für ihn in München sah. 3,5 Millionen Euro sollte Bayern bekommen, viel Geld damals. Ich sagte, Müller schießt immer Tore.“

Gerland lag richtig, Müller entwickelte sich zum Weltmeister und zur Vereinsikone. „Hermann Gerland ist eine Legende im deutschen Fußball, und wir sind sehr stolz, dass wir in den vergangenen vier Jahren auf seine Fachkenntnis und Persönlichkeit beim DFB zurückgreifen konnten“, sagte Andreas Rettig, DFB-Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie, zum Karriereende Gerlands.

Neben seiner großen Erfahrung hätten die jungen Spieler auch von Gerlands „Geradlinigkeit und Ehrlichkeit“ neben dem Spielfeld profitiert, so Rettig: „Nach mehr als 50 Jahren im Profifußball als Spieler und Trainer hat sich Hermann entschlossen aufzuhören. Davor haben wir großen Respekt und wünschen ihm für die künftige Zeit alles erdenklich Gute.“

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke