Deutschland scheitert bei WM in der Vorrunde
Deutschland steht erstmals seit 2018 bei einer Eishockey-WM nicht im Viertelfinale. Nach schwachem Spiel versagen im Penaltyschießen gegen Dänemark die Nerven. NHL-Star Stützle wird zum Sinnbild der Misere.
Als auch Dominik Kahun im dramatischen Shootout die Nerven versagt hatten, war das bittere Aus besiegelt. Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ist bei der Weltmeisterschaft bereits in der Vorrunde gescheitert. Im Endspiel um den letzten Platz im Viertelfinale gegen Gastgeber Dänemark verlor das Team von Bundestrainer Harold Kreis mit 1:2 (0:0, 1:0, 0:1, 0:0, 0:1) nach Penaltyschießen. Nur zwei Jahren nach ihrem historischen Coup folgte der Absturz der Silberhelden.
Dänemarks Nick Olesen und Joachim Blichfeld besiegelten mit zwei Treffern im Shootout das frühe deutsche Aus, erstmals seit 2018 fliegt Deutschland bei einer WM bereits nach der Vorrunde nach Hause. Aufseiten Deutschlands traf kein Schütze. "Sehr frustrierend", sagte Tim Stützle bei MagentaSport: "Es war ein hart umkämpftes Spiel. Am Ende müssen wir die Dinger einfach reinmachen."
Das Team um die NHL-Stars Moritz Seider und Stützle zeigte Nerven, als es im letzten Spiel der Gruppe B um alles oder nichts ging - und erreichte den Tiefpunkt unter Bundestrainer Kreis, der 2023 mit der sensationellen Vizeweltmeisterschaft in seine Amtszeit gestartet war. 14 Spieler von damals standen noch auf dem Eis.
Im Tor wird rotiert
Der Berliner Korbinian Geibel (40.) hatte Deutschland in Führung gebracht, Dänemarks NHL-Star Nikolaj Ehlers (51.) vor 10.500 Zuschauern in der Jyske Bank Boxen ausgeglichen. Es war die vierte Pleite nacheinander für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) in Herning - die längste WM-Negativserie seit 2014. Für die Dänen geht dagegen erstmals seit neun Jahren eine Weltmeisterschaft in der K.-o.-Runde weiter.
Im Tor hatte Kreis das Wechselspiel fortgesetzt: NHL-Goalie Philipp Grubauer löste wieder den Münchner Mathias Niederberger ab. Überraschend war dagegen eine Umstellung im Angriff: Rückkehrer Marcel Noebels, nach Ausbootung erst am Wochenende wieder eingeflogen, musste nach nur einem Spiel schon wieder von der Seite seines langjährigen Berliner Sturmpartners Leo Pföderl weichen. Der Münchner Yasin Ehliz kehrte von der Tribüne in die dritte Reihe zurück, Noebels begann als 13. Stürmer. AHL-Verteidiger Maksymilian Szuber fiel aus dem Team heraus.
Routinier Noebels, Olympiazweiter 2018 und Vizeweltmeister 2023, hatte nach dem 0:5 gegen Tschechien deutliche Kritik geäußert: "Wir haben im Moment das Problem, dass ein, zwei auf dem Eis arbeiten, und drei gucken zu. Das müssen wir schleunigst ändern." Bei den Dänen gab NHL-Angreifer Nikolaj Ehlers sein Debüt in Herning - nur 62 Stunden nach dem Play-off-Aus mit den Winnipeg Jets.
"Dafür spielt man Eishockey"
"Dafür spielt man Eishockey, für genau solche Spiele", sagte Kreis vor dem ersten Bully: "Sowas macht Spaß. Wir gehen mit guter Energie rein." Vor allem aber mit großer Nervosität, denn sein Team mit Fehlern den Dänen frühe Torchancen. Ein Revanchefoul von Geibel brachte Deutschland zusätzlich in die Bredouille - die Dänen konnten erstmals das beste Powerplay der WM aufziehen.
Dann traf Kapitän Moritz Seider Nick Olesen mit dem Ellbogen am Kopf, hatte aber Glück, dass die Schiedsrichter das Foul nicht sahen (12.). Das erste Überzahlspiel der deutschen Mannschaft brachte in der 15. Minute die erste Eiszeit für Noebels, aber keine Torgefahr.
Im zweiten Abschnitt rückte der Berliner für Marc Michaelis in die erste Sturmreihe. Die DEB-Auswahl, die Grubauer mit starken Paraden im Spiel gehalten hatte, entwickelte nun mehr Druck in der Offensive. Die Belohnung folgte auf dem Fuß: Als sich das Kreis-Team im Angriffsdrittel festgesetzt hatte, traf Geibel aus der Distanz. "Das war wichtig. Wir sind geduldig geblieben", sagte Ehliz, der dem dänischen Schlussmann die Sicht genommen hatte.
Im letzten Abschnitt hielt die deutsche Defensive den dänischen Angriffen zunächst stand, dann traf Ehlers. Kurz danach musste Michaelis blutend vom Eis, nachdem der Mannheimer den Puck ins Gesicht bekommen hatte. Ehliz vergab die erneute Führung im Powerplay. Nach einer wilden Verlängerung mit Chancen auf beiden Seiten fiel die Entscheidung im Penaltyschießen.
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