Es gibt wahrlich unbeschwertere Umstände, um einen Titelgewinn feiern zu können. Der FC Barcelona hat vorzeitig das Double perfekt gemacht. Nach dem Triumph im Pokalfinale ist dem Team des deutschen Trainers Hansi Flick durch das 2:0 (0:0) im Stadtderby bei Espanyol Barcelona auch die spanische Meisterschaft sicher. Jungstar Lamine Yamal (53. Minute) und Fermín López (90.+5)hatten getroffen. Erzrivale Real Madrid kann das Flick-Team an den letzten beiden Spieltagen der Primera División nicht mehr einholen.

Doch schon vor dem Derby gab es einen Stimmungsdämpfer. Ein Auto war in eine wartende Menge von Fußballfans gefahren. Dabei wurden in der Nähe des Stadions nach Angaben der Polizei 15 Menschen verletzt, niemand von ihnen schwer. Die Behörden gingen nach einer ersten Einschätzung von einem Unfall aus, bei dem eine ältere Autofahrerin die Gewalt über ihr Fahrzeug verloren habe, wie die Zeitung „La Vanguardia“ berichtete.

Als dann der Schlusspfiff ertönte und Flicks Spieler glückselig im RCDE Stadium von Espanyol in einer Traube tanzend den Triumph feiern wollten, da spielte der Stadtrivale nicht mit: Die Rasensprenger wurden angeschaltet. Die Botschaft war eindeutig: Macht, was ihr wollt, aber nicht in unserem Wohnzimmer!

Flick hatte ohnehin anderes im Sinn, er löste die Party auf dem Rasen schnell auf. Er nahm die Glückwünsche seines Wunderstürmers Yamal entgegen, dann schritt er zur Tat. Energisch und mit lauten Anweisungen beorderte er die Spieler in den Kabinentunnel. „Ich weiß, was vor zwei Jahren passiert ist und wollte deshalb lieber drinnen feiern“, erklärte Flick seine rigorose Aktion später.

Die erstaunliche Symbiose von Flick und dem FC Barcelona

Am 14. Mai 2023 hatte Barcelona unter Flicks Vorgänger Xavi die Meisterschaft schon einmal im Espanyol-Stadion klargemacht. Damals eskalierte die Situation, aufgebrachte Espanyol-Fans stürmten den Platz, die feiernden Barca-Stars mussten die Flucht ergreifen. Ähnliches wollte Flick diesmal vermeiden.

Die Party ging diesmal in den Katakomben los. „Die Rückrunde war unglaublich, wir haben kein einziges Spiel verloren. Ich gratuliere der Mannschaft, dem Verein und den Fans. Es war unglaublich“, sagte Flick. Das fanden auch die spanischen Kommentatoren.

In nicht einmal einem Jahr hat Flick die Herzen der Fans des FC Barcelona erobert. Mit dem Triumph in der Liga hat er nach der Supercopa und der Copa del Rey bereits den dritten Titel mit den Katalanen geholt. Zudem schlug Barça den Erzrivalen Real Madrid in vier Clásicos in dieser Spielzeit. Spaniens Medien würdigen das respektvoll.

Die Pressestimmen zur Meisterschaft des FC Barcelona

As: „Flick und seine furchtlosen Kinder. Eigentlich sollte es Mbappés Liga sein, aber ein arbeitsloser deutscher Trainer hat den gleichen Kader wie in der Saison davor übernommen und ist mit gefräßigen Veteranen und einem Haufen Kinder unter der Führung von Lamine durchgestartet.“

El Mundo: „Der Erfolg von Hansi Flick, dem Trainer der Emotionen, in drei Schlüsselpunkten: Psychologie mit den Spielern, Raserei auf dem Spielfeld und eine körperliche Vorbereitung wie Pferd'. In weniger als einem Jahr hat der deutsche Trainer die Dynamik eines verzagten Barcelonas verändert, wie er es bei Bayern München getan hat, um sie zum Meister und Pokalsieger zu machen.“

El País: „Es gibt nichts Schöneres, als das Derby und den Clásico zu gewinnen, um in einer Liga zu feiern, die sie seit ihrem Debüt im Mestalla-Stadion von Valencia beherrschten, abgesehen von der Pause in diesem „beschissenen“ November – Flicks Wort – als sie gegen Las Palmas, Leganés und Atlético verloren.“

Marca: „Die Flick-Liga. Hansi Flick kam in aller Stille. Er kam als Ersatz für Xavi Hernandez nach dessen bizarrem Abgang, dessen Kommen und Gehen seit Januar 2024 angekündigt worden war. Präsident Laporta mochte den Deutschen immer und Sportdirektor Deco auch. Sie vertrauten ihm trotz seines kurzen Lebenslaufs, in dem er bei den Bayern große Erfolge feierte, aber bei der Nationalmannschaft seines Landes versagte. Es war also ein riskantes Spiel zu einem sehr heiklen Zeitpunkt für den Club, der wie immer durch das Fairplay behindert wurde, wenn es darum ging, sich dem Markt zu nähern. (...) Flick hat dem Ganzen seinen Stempel aufgedrückt. Sein Hauptverdienst ist es, die Leistung aller Spieler im Kader im Vergleich zur vorherigen Saison zu verbessern.“

La Razón: „Barcelonas eigentlicher Name in der Saison 2024/25 ist Hansi Flick. Der Trainer schließt die Saison, die noch zwei Spiele hat, mit allen gewonnenen nationalen Titeln ab: Liga, Pokal und Superpokal, und mit einem, der vielleicht noch wichtiger ist, obwohl er in Wirklichkeit mit den Trophäen Hand in Hand geht. Die Mannschaft der Azulgrana und ihre Fans haben ihr Vertrauen zurückgewonnen und fühlen sich wieder zur Gruppe der Auserwählten in Europa gehörig.“

La Vanguardia: „Respekt für den Champion. (...) Es gibt Tore, die wegen ihrer überwältigenden Schönheit einen Titel wert sind. Es gibt so viele, die eine ganze Saison abrunden. Und es gibt Tore, die einen Fußballer am Ende groß machen. Als wäre es van Basten bei der Europameisterschaft 1988 oder Zidane im Finale der Champions League 2002, entschied Lamine Yamal das Derby in Cornellà und schenkte Barcelona die Meisterschaft. Der Urheber des 0:1-Treffers hätte nicht poetischer sein können, denn sein linker Fuß markiert den Weg für das Projekt von Flick und Laporta.“

ABC: „Ein ausgebranntes Barça gewinnt La Liga.“

Sport: „Campeones made in Flick! (...) Über die einzelnen Personen hinaus ist dies Flicks Barça. Der geistige Anführer, der Wegweiser, der Leuchtturm. (...) Der Architekt, der alle Teile zusammenfügt, Generationen, Religionen, Status. (...) Es gibt viele positive Dinge, die man Flick zuschieben kann. ,La Liga ist der ehrlichste Titel', sagte er jüngst. Was die Ehrlichkeit, das Talent und die Unersättlichkeit angeht, hat ihm niemand das Wasser reichen können. Seine Liga. Die des Comebacks von Barça.“

Mundo Deportivo: „Es war nicht das elektrisierende und unberechenbare Barça der ganzen Saison. Aber eine Zeitlupenversion, die eher an andere Zeiten vor nicht allzu langer Zeit erinnerte, reichte aus, um das Derby gegen Espanyol (0:2) und schließlich die Liga zu gewinnen.“

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