Der FC Barcelona ist vorzeitig spanischer Meister, schon am drittletzten Spieltag ist der große Rivale Real Madrid entscheidend abgehängt. Im Triumph erinnert Meistertrainer Hansi Flick an einen, der in der großen Stunde nicht mehr dabei sein konnte.

Trainer Hansi Flick führt den FC Barcelona gleich in seiner ersten Saison nach den Siegen im Supercup und in der Copa del Rey auch zur Meisterschaft. Im Triumph weigerte sich der Deutsche, einen seiner zahlreichen Stars besonders herauszuheben - oder gar sich selbst. Denn, so betonte er, "wir sind ein Team. Wir arbeiten sehr hart, und jeder gibt sein Bestes". Durch ein 2:0 (0:0) beim Stadtrivalen Espanyol Barcelona machte sich der FC Barcelona bereits am drittletzten Spieltag zum 28. Mal zum spanischen Meister.

Einen aber nannte Flick im Triumph explizit - und der war gar nicht dabei. Flick zollte dem ehemaligen Mannschaftsarzt Dr. Carles Miñarro seinen aufrichtigen Respekt: "Er schaut von oben auf uns herab, und ich bin sicher, er ist sehr stolz. Wir haben ihn nicht vergessen. Er war ein wichtiger Teil unseres Teams und wird immer einen Platz in unseren Herzen haben."

Miñarro war Anfang März im Alter von nur 50 Jahren verstorben - nur wenige Stunden vor dem Anpfiff von Barças Ligaspiel gegen CD Osasuna. "Mir fehlen die Worte. Ich sende deiner Familie und deinen Freunden all meine Kraft und Unterstützung. Ruhe in Frieden. Wir werden dich sehr vermissen und immer in unseren Herzen tragen, Carles", hatte der deutsche Nationaltorwart Marc-André ter Stegen auf der Plattform X geschrieben. Verteidiger Ronald Araújo schrieb: "Ich kann es nicht glauben. Ruhe in Frieden, Doc."

"Habe ich noch nicht erlebt"

Dann machte Welttrainer Flick, der nach seiner kurzen, aber triumphalen Ära beim FC Bayern München nun auch beim FC Barcelona von Titel zu Titel eilt, seiner Mannschaft eine Liebeserklärung: "Wir sind eine Familie. Die Atmosphäre in der Umkleidekabine, so etwas habe ich noch nie erlebt. Jeder kümmert sich um den anderen, und das ist einzigartig. Jetzt ist es an der Zeit, zu feiern", sagte Flick in den Katakomben des Stadions des kleinen Stadtrivalen. "Wir wollten die Fans von Espanyol respektieren, also haben wir in der Umkleidekabine gefeiert, wie es sich gehört."

Schon vor zwei Jahren war der FC Barcelona den letzten Schritt zur Meisterschaft im Derby gegangen - und hatte durch ausgelassenen Jubel einen Platzsturm der empörten Espanyol-Fans provoziert, die die feiernden Barça-Stars in die Flucht schlugen. Daran erinnerte auch Flick - und kündigte an: "Morgen, bei der Siegesparade, werde ich mich ein wenig im Hintergrund halten. Wenn ich sehe, dass die Leute glücklich sind und lächeln, bin ich auch glücklich. Soll doch jeder die Parade genießen. Es ist meine erste Parade hier. Ich hatte nur eine mit der deutschen Nationalmannschaft, und ich freue mich sehr darauf."

Flick, der 2014 an der Seite von Bundestrainer Joachim Löw in Brasilien mit dem DFB-Team Weltmeister geworden war, holte nun seine dritte nationale Meisterschaft. "Das ist Hansi Flicks Titel. Der Schöpfer eines Projekts, das eine Ära prägen wird", würdigte die Sportzeitung "Mundo Deportivo". Der ehemalige Bundestrainer habe "eine wahre Dampfwalze geschaffen, eine Tormaschine, schwindelerregend und unterhaltsam."

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