18-jähriger Schach-Großmeister wegen Vorwürfen der Belästigung gesperrt
Der Schachsport wird von einem Skandal erschüttert. Christopher Yoo, 18 Jahre alter Großmeister, wurde von der Ethik- und Disziplinarkommission (EDC) des Weltschachverbands Fide vorläufig für 60 Tage gesperrt, nachdem eine Schachspielerin eine Beschwerde wegen sexueller Belästigung eingereicht hatte. Die Vorwürfe beziehen sich auf Vorfälle während des Sardinia Chess Festivals, bei denen Yoo die Frau mehrfach belästigt haben soll.
Die Fide gab bekannt, dass aufgrund der Schwere der Vorwürfe und des laufenden Verfahrens die vorübergehende Suspendierung von Yoo verhängt wurde. In einer offiziellen Mitteilung erklärte der Weltverband: „Angesichts der Schwere der Vorwürfe und des laufenden Verfahrens hat der Vorsitzende der EDC eine vorübergehende Suspendierung von GM Yoo verhängt, um die Integrität des Untersuchungsprozesses zu wahren.“
Die Beschwerde wurde am 5. Mai eingereicht, einen Tag nach dem Ende des Festivals, und bezieht sich auf mehrere Vorfälle, die laut der betroffenen Schachspielerin unangemessenes und unerwünschtes Verhalten von Yoo umfassen. Sie berichtete unter anderem, dass Yoo ihr wiederholt gefolgt sei, körperlichen Kontakt herstellen wollte und ein Foto in sozialen Medien veröffentlichte, das fälschlicherweise eine romantische Beziehung zwischen ihnen suggerierte.
Das Fachportal „chess.com“ sprach mit der betroffenen Spielerin und recherchierte weitere Details in dem Fall. „Ich habe so etwas schon einmal erlebt, als ich elf Jahre alt war“, sagte die Schachspielerin im Gespräch mit „chess.com“ und erklärte: „Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich dachte, es könnte noch viele andere Opfer geben. Jetzt will ich nicht, dass so etwas wieder passiert.“ Sie habe sich von Yoo belästigt gefühlt.
Die Schachspielerin, die anonym bleiben möchte, schilderte in dem Bericht eine Reihe von unangemessenen Situationen. So haben sich Yoo im Hotelrestaurant unaufgefordert neben sie gesetzt und unaufhörlich an ihrer Zimmertür geklopft. „Es war einfach zu viel“, sagte das Opfer.
Ausraster bei Turnier in New York
Zwei anwesende Spieler bestätigten gegenüber „chess.com“ Yoos Verhalten. Sie erklärten, dass seine Handlungen die persönlichen Grenzen der Schachspielerin überschritten hätten. „Ich denke definitiv, dass einige seiner Handlungen gruselig wirkten und ihre persönliche Grenze überschritten haben“, sagte einer der Spieler.
Bereits im November 2024 war Yoo vom US-Schachverband wegen eines Vorfalls während der U.S. Chess Championship in New York suspendiert worden, bei dem er wegen eines tätlichen Angriffs auf eine Videografin angeklagt wurde. Dies führte zu einem einjährigen Spielverbot, das jedoch nur national wirksam war, sodass Yoo am Sardinia Chess Festival in Italien teilnehmen konnte.
Yolander Persaud, die Vorsitzende der EDC, bestätigte, dass der Fall derzeit untersucht und eine endgültige Entscheidung innerhalb von sechs Wochen erwartet wird. Yoo und der US-Schachverband wurden über die vorläufige Suspendierung informiert, die bis zum Abschluss der Ermittlungen aufrechterhalten werden soll.
Der 18-Jährige gilt als einer der vielversprechendsten Spieler des US-Schachs, seit er im Jahr 2016 mit gerade einmal neun Jahren der jüngste amerikanische Meister wurde. Den Großmeistertitel errang er wenige Tage vor seinem 15. Geburtstag Ende 2021.
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