„Meine Kinder wollten mich einweisen“ – Olympiasieger gesteht schwere Kokainsucht
Bradley Wiggins ist nicht der erste Spitzensportler, dessen Biografie nach der Karriere ein wenig unübersichtlich geworden ist. Im Fall des einstigen Radstars, 2012 von Queen Elizabeth der II. zum Sir ernannt, reicht diese Umschreibung allerdings nicht aus. Wiggins‘ Leben geriet vollends aus den Fugen.
„Es gab Zeiten, in denen mein Sohn dachte, man würde mich morgens tot auffinden“, offenbart Wiggins in seiner neuen Autobiografie, die den Titel „The Chain“ trägt. Nach dem Ende seiner Karriere als Profi-Radsportler sei er ein „funktionierender Kokain-Abhängiger“ gewiesen, schreibt der 45-Jährige.
„Die Menschen haben es nicht gemerkt. Ich war die meiste Zeit über viele Jahre hinweg high“, schildert Wiggins in seinen Memoiren das Ausmaß seiner Sucht. „Ich habe Unmengen an Kokain genommen. Ich hatte ein wirklich ernstes Problem. Meine Kinder wollten mich in eine Entzugsklinik einweisen. Ich bewegte mich auf einem schmalen Grat.“
Wiggins hatte sich im Dezember 2016 nach einer beeindruckenden Karriere aus dem Radsport zurückgezogen. Er gewann fünf olympische Goldmedaillen und siegte 2012 als erster Brite bei der Tour de France. Doch nach den vielen Glanzmomenten wurde es dunkel im Leben des Ausnahmeathleten.
„Ich erkannte, dass ich ein riesiges Problem hatte. Ich musste aufhören. Ich habe Glück, dass ich noch hier bin“, beschreibt Wiggins die Auswirkungen seiner Abhängigkeit. „Ich war über viele Jahre hinweg ein Opfer meiner eigenen Entscheidungen. Ich hatte ohnehin schon viel Selbsthass, aber ich habe ihn noch verstärkt. Es war eine Form von Selbstverletzung und Selbstsabotage. Es war nicht der Mensch, der ich sein wollte. Ich erkannte, dass ich vielen Menschen um mich herum wehtat.“
Wiggins‘ trauriger Absturz
Im April 2022 hatte Wiggins der Öffentlichkeit offenbart, dass er im Alter von 13 Jahren von einem seiner Trainer sexuell missbraucht worden war. In einem viel beachteten Interview mit der britischen „Men’s Health“ sagte der einstige Sportheld, dass er niemandem von dem Missbrauch erzählt habe – unter anderem wegen seines schwierigen Verhältnisses zu seinem Stiefvater. Die Erlebnisse würden ihn bis ins Erwachsenenalter hinein belasten.
Wiggins hatte zuvor bereits über seinen Kampf mit Depressionen gesprochen und beschrieben, dass seine Zeit größter sportlicher Erfolge „wahrscheinlich die unglücklichste“ Phase seines Lebens gewesen sei.
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