„Eberl gibt wieder ein unglückliches Bild ab“
Der In-Klub „Pacha“ auf Ibiza, 14 Stars des FC Bayern am Sonntag unter dem Party-Volk. Vip-Lounge gleich hinter dem DJ-Pult, nur über eine Treppe zu erreichen. Die ganze Nacht waren sie abgeschirmt von Security-Leuten. Gegen 5.30 Uhr verließen die letzten Spieler das „Pacha“ durch einen Hinterausgang.
Mittwoch ist nun wieder das erste Training, Sonntag (15. 30 Uhr, im Sport-Ticker der WELT) findet das Duell bei 1899 Hoffenheim. Letzter Spieltag, der Tabellen-15. könnte noch auf den Relegations-Rang rutschen, wenn Heidenheim bei Werder hoch gewinnt und Hoffenheim deutlich gegen Bayern verliert. Der Wettbewerb in der Bundesliga ist noch in vollem Gang.
Lothar Matthäus gefällt die Reise nach Ibiza daher nicht, speziell die Rolle von Sportvorstand Max Eberl. In seiner Kolumne für Sky hielt er fest: „Vor drei Jahren sind Spieler des FC Bayern nach dem vorzeitigen Titelgewinn nach Ibiza geflogen, obwohl die Saison noch nicht vorbei war. Den aktuellen Ibiza-Kurztrip sehe ich als fast noch schlimmer an, weil der Verein ihn den Spielern letzte Woche noch verboten hatte.“
„Die Konstellation ist jetzt eine andere“, beharrt Eberl
Vor dem Spiel bei RB Leipzig (3:3) hatte Eberl die Party-Reise noch öffentlich untersagt. Jetzt das Umdenken. Der 51-Jährige begründete das so: „Vergangene Woche standen noch viele Entscheidungen in der Liga an, auf die unsere Ergebnisse Einfluss hatten. Die Konstellation ist nun eine andere, daher haben wir dem Vorhaben der Spieler, ihre zweieinhalb freien Tage gemeinsam zu verbringen, jetzt nicht widersprochen. Wir haben nur noch ein Spiel vor der Brust und die Spieler sind Vollprofis, sie wissen genau, worum es da geht. Selbstverständlich werden wir alles geben, um auch in Hoffenheim zu gewinnen.“
Matthäus reibt sich daran: „Max Eberl hat gesagt, dass die Spieler sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren sollen. Doch das, was letzte Woche noch verboten wurde, macht die Mannschaft jetzt. Ich weiß, dass die Jungs es verdient haben zu feiern und dass sie nicht viel Urlaub hatten, aber sie müssten doch selbst wissen, wie so etwas von außen gesehen wird.“
Würde Bayern am Samstag gegen eine Mannschaft spielen, für die es um nichts mehr gehe, „wäre es vielleicht egal, aber Hoffenheim ist noch nicht gerettet“, stellte Matthäus klar und kommt zu dem Schluss: „Eberl gibt in der Außendarstellung nach den Personalien Müller und Sané wieder ein unglückliches Bild ab, dabei hat Max zurzeit andere Baustellen abzuarbeiten.“
Der Rekord-Nationalspieler spielt auf den Umbruch an, der beim FC Bayern auch aus finanziellen Zwängen heraus im Sommer erfolgen muss. Eberls Hauptaufgabe sei, so Matthäus, „Spieler abzugeben, was nicht einfach ist, denn die Profis fühlen sich wohl beim FC Bayern. Außerdem hat Leon Goretzka gezeigt, dass man sich durchbeißen kann, auch wenn er eigentlich schon abgeschoben war“.
Auch in puncto Vertragsverlängerungen bezieht Matthäus Stellung: „Leroy Sanés Vertrag läuft Ende Juni aus. Man hat ihm ein Angebot gemacht, dabei sollte sein Gehalt um die Hälfte gekürzt werden. Sané hat in den letzten zwei Monaten gut performt und Konstanz gezeigt. Logisch, dass sein neues Management versucht, mehr Geld für ihn herauszuholen, auch mit Blick auf die jüngsten Vertragsverlängerungen in der Mannschaft. Ich glaube, dass Sané bereit ist, auf Gehalt zu verzichten, aber nicht auf 50 Prozent. Ihn ablösefrei zu verlieren, würde dem FC Bayern wehtun. Man denke an Toni Kroos oder David Alaba.“
Um die nächsten Schritte zu machen, skizzierte der Fußball-Experte, brauche Bayern „Verstärkungen in der Abwehr. Auf Eberl warten noch einige große Aufgaben. Baut man weiter auf Gnabry und Coman, oder will man junge, frische Spieler?“, schrieb Matthäus: „Max ist zurzeit nicht zu beneiden.“
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