Wie bereits in den Vorwochen sind die Dortmunder in der oberen Tabellenhälfte der große Gewinner des 33. Bundesligaspieltags. Der BVB setzte seine Aufholjagd im Kampf um einen Europapokalplatz auch bei Bayer Leverkusen fort und gewann beim Titelverteidiger mit 4:2. Seit dem 30. März holte der damalige Tabellenelfte in sieben Bundesligaspielen sechs Siege und ein 2:2 beim FC Bayern. Eine eindrucksvolle Bilanz.

Die Teilnahme an der Europa League ist damit angesichts von drei Punkten und fünf Toren Vorsprung, darunter auch die höhere Anzahl geschossener Tore, auf die sechstplatzierten Mainzer vor dem letzten Spieltag so gut wie sicher. Die Tendenz geht aber längst in Richtung Platz vier. Der BVB darf eine Woche vor dem Abpfiff der Spielzeit 2024/25 tatsächlich noch auf die Champions League hoffen.

Als Fünfter liegt der Klub zwar noch einen Punkt hinter dem Vierten SC Freiburg und drei Punkte hinter dem Dritten Eintracht Frankfurt. Die beiden Konkurrenten stehen sich am 34. Spieltag aber direkt gegenüber.

Niko Kovač scheint in den vergangenen Wochen viel richtig gemacht zu haben. In einer Sache aber liegt der Chefcoach des BVB falsch. „Die Mannschaft ist gut drauf, und wir wollen den Schritt noch gehen. Aber wir sind auch von anderen Mannschaften abhängig“, so der 53-Jährige nach dem Erfolg in Leverkusen.

Frankfurt hat im direkten Duell die Nase vorn

Tatsächlich hat es seine Mannschaft im Saisonfinale aber sogar selbst in der Hand. Denn gewinnt der BVB zu Hause gegen Kiel mit drei Toren Differenz, ist Dortmund auch in der nächsten Saison sicher in der Königsklasse dabei. Selbst bei einem Heimsieg mit nur zwei Toren Unterschied könnte den Westfalen nur ein Freiburger 7:6, 8:7, 9:8 oder 10:9 gegen Frankfurt einen Strich durch die Rechnung machen.

Es könnte sogar noch der unwahrscheinliche Sonderfall eintreten, dass Dortmund und Frankfurt am Saisonende punkt- und torgleich sind – beispielsweise, wenn Dortmund 2:0 und Freiburg 6:5 gewinnt. Dann hätte Frankfurt aufgrund der mehr erzielten Auswärtstore die Nase gegenüber dem BVB vorn. In den beiden direkten Duellen während der Saison war es jeweils zu 2:0-Heimsiegen gekommen.

Ein Blick in die Regeln:

Bei Punktgleichheit von zwei Teams in der Bundesliga und der Zweiten Liga werden nachstehende Kriterien in der aufgeführten Reihenfolge zur Ermittlung der Platzierung herangezogen:

  1. Die nach dem Subtraktionsverfahren ermittelte Tordifferenz.
  2. Die Anzahl der erzielten Tore.
  3. Das Gesamtergebnis aus Hin- und Rückspiel im direkten Vergleich.
  4. Die Anzahl der auswärts erzielten Tore im direkten Vergleich.
  5. Die Anzahl aller auswärts erzielten Tore.
  6. Ist auch die Anzahl aller auswärts erzielten Tore gleich, findet ein Entscheidungsspiel auf neutralem Platz statt.

Bei Punktgleichheit zwischen Dortmund und Freiburg (BVB-Remis gegen Kiel, Freiburger Niederlage gegen Frankfurt) würde die bessere Tordifferenz zugunsten des BVB entscheiden.

Frankfurt genügt ein Remis in Freiburg

Während der BVB im Rennen um die Champions League bislang als großer Gewinner dasteht, drohen die Frankfurter ihren Vorsprung noch zu verspielen. Zehn Punkte waren es Ende März auf den BVB, drei sind vor dem letzten Spieltag übrig geblieben.

Die Frankfurter verpassten am Sonntag erneut die Chance, sich vorzeitig den dritten Tabellenplatz am Saisonende zu sichern. Stattdessen wartet nach dem 2:2 gegen Aufsteiger FC St. Pauli nun quasi ein Endspiel in Freiburg auf die Eintracht.

Der Sieger der Partie ist sicher in der Champions League dabei. Den Frankfurtern würde selbst ein Unentschieden reichen. „Diese Ausgangssituation hätten wir, glaube ich, alle vor der Saison unterschrieben“, sagt Dino Toppmöller, der seine Mannschaft psychologisch im Vorteil sieht: „Maximaler Druck ist erst einmal bei Freiburg, weil sie müssen das Spiel gewinnen.“

Während die Eintracht nach dem Remis gegen St. Pauli in erster Linie mit der Lesart konfrontiert wurde, nach dem 1:1 bei Mainz 05 am 32. Spieltag nun schon den zweiten Matchball vergeben zu haben, ist der Tabellendritte auch seit fünf Bundesligaspielen ungeschlagen (zwei Siege, drei Remis). Hält die Serie auch im Breisgau, wäre die Teilnahme an der Champions League perfekt.

„Vielleicht ist es genau ebendiese Challenge, die diese junge Mannschaft dann auch braucht, um noch schneller zu wachsen, um an ihren Aufgaben einfach zu wachsen“, so Toppmöller.

In Dortmund glauben sie, anhand der jüngsten Ergebnisse bereits einen Reifeprozess vollzogen zu haben. Sollte der BVB noch den Sprung in die Champions League schaffen, versprach Kovač den Journalisten am Sonntag: „Dann gebe ich einen aus.“ Sie haben es selbst in der Hand: Frankfurt, Freiburg, aber auch Dortmund.

Wenn Lutz Wöckener nicht gerade irgendeinen Sport im Selbstversuch ausprobiert, schreibt er über Darts und Sportpolitik, manchmal aber auch Abseitiges wie Fußball.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke