Im Grunde haben Sie beim FC Bayern noch genug zu tun. Das Saisonfinale der Bundesliga steht für den kommenden Samstag (15.30 Uhr, Sky und im WELT-Liveticker) gegen Hoffenheim an, danach geht es für die deutschen Nationalspieler des Vereins mit dem Halbfinalduell der Nations League gegen Portugal weiter – und schließlich wartet die erste Austragung der neuen Mammut-Klub-WM in den USA. Insofern stellte das jüngste Verhalten einiger Spieler schon einen recht fragwürdigen Moment während dieser Spielzeit dar.

Denn nach dem 2:0 (1:0) am Samstagabend gegen Borussia Mönchengladbach und der folgenden Meisterparty ging es am Sonntag für insgesamt 13 Bayern-Stars mit dem Privatjet nach Ibiza. Manuel Neuer, Harry Kane, Eric Dier, Raphaël Guerreiro, Serge Gnabry, Kingsley Coman, Konrad Laimer, Dayot Upamecano, Josip Stanisic, Aleksandar Pavlovic, Thomas Müller, Leon Goretzka und Jonas Urbig zählten zur namhaften Reisegruppe des deutschen Fußball-Rekordmeisters.

Trainer Vincent Kompany hatte seinen Stars nach der vorzeitig errungenen Meisterschaft zwei freie Tage eingeräumt. Dass diese immerhin ein Großteil der Mannschaft für einen Kurzurlaub nutzte, wirft einige Fragen auf – und dreht den Scheinwerfer auch auf Max Eberl.

Der Sportvorstand hatte noch rund um das Spiel der Bayern bei RB Leipzig einen für den Fall des vorzeigen Gewinns der Meisterschaft geplanten Kurztrip der Profis eine klare Absage erteilt. „Ich finde, es gehört sich nicht. Wenn wir schon Meister sind, gibt es andere Vereine, die kämpfen noch, und ein Wettbewerb läuft“, erklärte Eberl noch am vorvergangenen Wochenende.

Es geht um die Integrität des Wettbewerbs

Zwar haben die Bayern in der Zwischenzeit ihren 34. Meistertitel eingeheimst, aber andere Klubs spielen noch um Europacup-Teilnahmen oder gegen den Abstieg. Das wirft Fragen nach Fairness und Professionalität der bayerischen Reisegruppe auf. Der kommende Gegner Hoffenheim kann noch auf den Relegationsplatz abrutschen. Dass der Verweis von Eberl auf einen noch laufenden Wettbewerb von einer Vielzahl seiner Spieler quasi ignoriert wurde, bekommt auch gerade vor dem Hintergrund des nächsten Kontrahenten ein Geschmäckle.

Für einige Fachleute ist die vermeintliche Kehrtwende beim deutschen Branchenprimus unverständlich. Zu ihnen zählt auch Sky-Experte Dietmar Hamann. „Wenn das letzte Woche noch verboten wurde, dann frage ich doch jetzt gar nicht mehr auf der Meisterfeier. Warum sollte er jetzt Ja sagen, wenn er letzte Woche noch Nein gesagt hat?“, meinte der Ex-Bayern-Star in Bezug auf Eberls Vorgaben – und zog einen Rückschluss: „Du kannst machen, was du willst, und es passiert nichts. Das Bild, das die Bayern zurzeit abgeben, ist doch katastrophal.“

Es habe sich im Vergleich zur Vorwoche doch nichts geändert. „Ich habe da überhaupt kein Verständnis für. Es geht um die Integrität des Wettbewerbs – und die haben sie nicht gewahrt“, erklärte Hamann.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke