Der titellose Kane stand schon jubelnd bereit an der Seitenlinie
Harry Kane war vor dem Spiel die große Geschichte, und er war es am Ende der Partie wieder. Der Weltstar des FC Bayern hat schließlich in seiner Vita einen großen Makel, der an diesem Samstag endgültig getilgt werden sollte. Obwohl 31 Jahre alt und mit derart viel Talent gesegnet, hat der Engländer noch keinen großen Titel gewonnen. Auf die Erlösung muss er nach dem 3:3 (0:2) nun noch ein wenig warten.
Kane war nach einer umstrittenen Gelben Karte in der Vorwoche, es war seine Fünfte in dieser Saison, für die Partie bei RasenBallsport gesperrt gewesen. Der Engländer hatte sich furchtbar darüber aufgeregt. Die Verwarnung sei unberechtigt gewesen, und überhaupt sei die ganze Regel Schwachsinn, so der Tenor seiner wütenden Aussagen.
Doch es half alles nichts. Kane drohte beim Gewinn seines ersten bedeutenden Pokals nicht auf dem Platz zu stehen, ein Sieg musste dafür her. Daher tat er, was gesperrte Spieler eigentlich nicht tun: Er fuhr mit nach Leipzig und nahm während der Partie auf der Tribüne Platz.
Poulsen als Partycrasher
Er sah ein Auf und Ab. Leipzig führte zur Pause 2:0, doch Bayern kämpfte sich zurück, ging in der 83. Minute durch Leroy Sané 3:2 in Führung und machte sich bereit für den großen Jubel. So auch Kane, der seinen Sitzplatz nun verließ und zur Mannschaft an die Seitenlinie eilte.
Dort darf er aber eigentlich gar nicht hin. Laut DFL beginnt das Innenraum-Verbot „jeweils eine halbe Stunde vor Spielbeginn und endet eine halbe Stunde nach Abpfiff“. Für Kane machten die Offiziellen eine Ausnahme, damit der Engländer mit der Mannschaft die Meisterschaft hätte feiern können. Stattdessen sah er jedoch von dort in der fünften Minute der Nachspielzeit das 3:3 durch Yussuf Poulsen.
Was auf den ersten Blick bitter scheint, könnte Kane durchaus gefallen. So glaubt es auch Sky-Experte Didi Hamann. „Jetzt sind alle happy, und Kane kann den Titel im Trikot perfekt machen“, sagte der Ex-Nationalspieler. Oder er erlebt ihn auf dem Sofa statt an der Seitenlinie.
Tatsächlich ist den Bayern der Titel nur noch theoretisch zu nehmen. Er könnte schon am Sonntag perfekt sein, wenn der Tabellenzweite Leverkusen sein Spiel in Freiburg nicht gewinnt (17.30 Uhr, im Sport-Ticker der WELT).
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