Adeyemis Geste nach dem Tor – lass sie doch reden?
E in Tor als Statement. Seinem Treffer zum 3:2 gegen den VfB Stuttgart ließ Karim Adeyemi deutliche Gesten folgen. Was genau der 23Jahre alte Nationalstürmer von Borussia Dortmund damit meinte, verriet Adeyemi nicht – Interviews gab er nach dem wilden 3:3 (2:0) keine. Aber die immer wieder zuschnappende rechte Hand sollte wohl verdeutlichen: „Lass sie doch reden.“
Und geredet wurde viel in den vergangenen Tagen über Adeyemi, nachdem ein Strafbefehl wegen illegalen Waffenbesitzes gegen ihn publik geworden war. „Das ist natürlich mega-unangenehm sowas, dass das dann auch rauskommt sowas. Das ist unglücklich. Was willst du da auch machen am Ende des Tages?“, befand BVB-Keeper Gregor Kobel - scheinbar ein bisschen belustigt.
Die BVB-Führung sprach von intensivem Austausch mit Adeyemi
Dabei war die Angelegenheit ernst für Adeyemi. 450.000 Euro hatte er bezahlen müssen. „Was für eine Strafe auch“, meinte Kobel. Nach eigener Aussage hatte Adeyemi im Internet schon vor längerer Zeit eine sogenannte „Mistery Box“ bestellt. Darin „befanden sich auch Gegenstände, die waffenrechtlich nicht erlaubt sind. Viele Monate später wurde das Paket zugestellt, und ist durch einen Zufall ungeöffnet bei der Polizei gelandet“, hatte Adeyemi öffentlich in der vergangenen Woche nach Bekanntwerden des Falls berichtet.
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl und Sportchef Lars Ricken sprachen am Samstag am Rande des Spiels gegen den VfB von einem intensiven Austausch mit ihrem Spieler. Trainer Niko Kovac reagierte zumindest öffentlich recht gelassen, sicherte ihm jegliche Unterstützung zu, ließ Adeyemi dennoch 77 Minuten gegen den VfB auf der Bank. Und das, obwohl Stuttgart nach dem 0:2 zur Pause den BVB einschnürte uns es kaum noch Entlastung gab.
Als Adeyemi dann kam, glich dies einer Explosion, als wollte er es allen zeigen. „Das ist genau die Reaktion, die du brauchst“, meinte Kobel zu Adeyemis vermeintlichem Siegtreffer (89.), der durch Deniz Undavs drittem Tor am Samstag (90.+1) noch gekontert wurde. „Ich freue mich. Die Situation ist sicher keine einfache gewesen“, sagte Kovac über Adeyemi. „Er ist so schnell, er ist so stark. Er hat Tempo, Geschwindigkeit, Geradlinigkeit. Das ist das, was ihn auszeichnet. Das möchte ich von ihm von Beginn an sehen.“ Dafür müsste Adeyemi dann halt nur auch von Beginn an spielen.
Dass er es gegen den VfB nicht tat, hatte laut Kovac nichts mit der Waffenbesitz-Affäre zu tun, sondern nur mit Adeyemis Nationalmannschaftstrip, während der BVB-Coach in Dortmund mit der restlichen Offensive habe trainieren können. Bei aller Dortmunder Freude über Adeyemis spätes Tor nach seiner Einwechslung: Es passt zu dessen Situation gerade, dass es trotz Adeyemis 3:2 nicht zum Sieg für Dortmund reichte, auch wenn dies angesichts der guten Stuttgarter Leistung durchaus verdient war. Hätte das 3:2 bis zum Ende Bestand gehabt, wäre der Jubel um Adeyemi noch riesiger gewesen. Auch so war seine Antwort auf dem Platz aber deutlich.
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