Liebe Männer, benehmt euch doch mal wie die Frauen. Wenigstens ein bisschen
Es ging nach dem Finale der Klub-WM wieder einmal zu wie in der Bienchengruppe der Kita Rappelkiste. Die rüpeligen Jungs von Paris St. Germain und dem FC Chelsea gerieten wegen einer Belanglosigkeit in Streit, keiften sich an und schubsten sich. Schon im Spiel musste das Schiedsrichterteam immer wieder erzieherisch eingreifen, um Streithähne zu trennen, Trainer zu beruhigen und Beschwerden über vermeintliche Ungerechtigkeiten abzumoderieren.
In der Schlussphase sah PSG-Profi Joao Neves die Rote Karte, weil er seinem Gegenspieler an den Haaren gezogen hatte. Es war wie sooft, wenn auf dem Rasen viel Testosteron im Spiel ist, ein großer Kindergarten, der sich im MetLifeStadium abspielte.
Zeitgleich zum Finale der Klub-Weltmeisterschaft wurde am Sonntagabend das abschließende Gruppenspiel der Frauen-Europameisterschaft zwischen Frankreich und den Niederlanden übertragen. Was für eine Wohltat. Denn dort ging es wirklich nur um Fußball. Entscheidungen der Schiedsrichterin wurden akzeptiert und nach einem Foul entschuldigten sich die Spielerinnen, anstatt der Gegnerin Schauspielerei vorzuwerfen und sie gegen ihren Willen aufzuheben.
Wenn bei der EM die Videoschiedsschiedsrichter Szenen überprüfen, versammeln sich die Spielerinnen beider Teams nicht im Kreis um die Unparteiische zu einer lautstarken Generaldebatte. Glauben die Kerle wirklich, dass ein Schiedsrichter oder ein VAR jemals eine Entscheidung ändern wird, wenn sie sich nur lautstark und energisch genug beschweren?
Keine Reklamier-Arme bei der Frauen-Europameisterschaft
Die Frauen leben es bei der Europameisterschaft vor, wie der Fußball sein soll. Keine Rudelbildungen, keine ewigen Diskussionen nach jeder noch so belanglosen Entscheidung, keine dauernden Provokationen des Gegners. Reklamier-Arme à la Manuel Neuer sucht man im Frauen-Fußball zum Glück meist vergebens.
Es muss für die vierten Offiziellen eine Wohltat sein, dass ihnen Trainer und Co-Trainer nicht 90 Minuten nölend in den Ohren liegen, weil ihrer Meinung nach die Einwurfentscheidung komplett falsch ist. Wo die Männer sich nicht einmal entblöden, die Entscheidungen der millionenteuren Torlinientechnologie infrage zu stellen, haken die Frauen die Aktion schnell ab.
Liebe Männer, es könnte so einfach sein: Benehmt euch auf dem Platz bitte wie die Frauen. Wenigstens ein bisschen, euer Spiel wäre noch attraktiver.
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