Die Zukunft des deutschen Nationaltorwarts Marc-André ter Stegen beim FC Barcelona ist schon länger Thema. Nun gab es bei den Katalanen offenbar den großen Knall. Im Gespräch mit Coach Hansi Flick soll ter Stegen überraschende Pläne erfahren haben.

Marc-André ter Stegen muss beim FC Barcelona nicht nur seinen Platz als Nummer eins im Tor abgeben, sondern offenbar auch darum bangen, erster Vertreter zu sein, wenn sich Joan Garcia verletzt. Der 24-Jährige ist neu bei den Katalanen. Er wurde vor wenigen Wochen als geplante Stammkraft vom Stadtrivalen Espanyol verpflichtet.

Bislang blieb ter Stegen angesichts des Machtwechsels im Tor gelassen. Er wollte darum kämpfen, seinen Platz zu behalten oder zur Not auch zurückzuerobern. Doch die Lage des deutschen Nationalkeepers hat sich an diesem Freitag offenbar drastisch verschlechtert. In dem seit langer Zeit erwarteten Gespräch mit Trainer Hansi Flick soll ter Stegen erfahren haben, dass er nur noch als Nummer drei eingeplant ist. Das berichtet die Zeitung "Sport", auch die "Mundo Deportivo" schreibt darüber. Demnach habe es ein "ehrliches Gespräch im Trainingszentrum" zwischen dem früheren Bundestrainer und dem Barca-Kapitän gegeben.

Offiziell verkündet ist die neue Torwart-Hierarchie noch nicht. Aber zwischen dem neuen Mann und ter Stegen soll demnach noch Altmeister Wojciech Szczęsny stehen, den der Klub in der vergangenen Saison reaktiviert hatte und der mit starken Leistungen seinen Anteil an der erfolgreichen Saison der Katalanen hatte. Dem Bericht zufolge ist der Deutsche, der bislang 422 Pflichtspiele für Barcelona gemacht hat, "verärgert über die interne Indiskretion, die seiner Meinung nach aus dem Verein stammt, um ihn persönlich zu diskreditieren."

Mächtiger Druck mit Blick auf die WM

Für ter Stegen wäre die Degradierung kaum auszuhalten. Vor allem nicht mit Blick auf die Fußball-WM 2026 in den USA. Endlich möchte der 33-Jährige auch auf der großen Bühne aus dem Schatten des ewigen Manuel Neuer treten, der eine Ewigkeit den DFB-Platz blockiert hatte. Ohne Stammplatz, ohne Spielzeit wäre er als deutsche Nummer eins nicht zu halten. Zumal Bundestrainer Julian Nagelsmann mit Oliver Baumann (TSG Hoffenheim) und Alexander Nübel (VfB Stuttgart) ambitionierte Alternativen hat.

Der Fall ter Stegen wuchs sich bereits in den vergangenen Wochen zu einem zermürbenden und unwürdigen Schauspiel aus. So hatte ihm unter anderen Sportdirektor Deco eiskalt die Tür gewiesen. Es gebe keinen Vertrag, in dem stehe, dass man spielen werde, sagte er der Zeitung "La Vanguardia". Ter Stegens da schon geäußertem Wunsch, über seine Situation bei Barça zu sprechen, erteilte Deco eine Abfuhr. "Ich muss nicht mit ihm sprechen. Meine Aufgabe ist es, die bestmögliche Mannschaft für den Trainer zusammenzustellen."

Mit der nun offenbar vollzogenen Degradierung will Barça offenbar massiv den Druck auf den deutschen Keeper erhöhen, sich noch in diesem Sommer einen neuen Verein zu suchen. Die Lage im DFB-Team spielt Barça dabei in die Karten. Ter Stegen gehört zu den Topverdienern bei den klammen Katalanen, die unbedingt Geld sparen müssen, unter anderem um mögliche Neuzugänge verpflichten und bei der Liga registrieren zu können. Weil das angesichts der weiterhin prekären finanziellen Lage nicht garantiert möglich ist, soll unter anderem der Transfer von Wunschspieler Nico Williams gescheitert sein.

An Top-Gerüchten mangelt es nicht

An Gerüchten über mögliche Interessenten für ter Stegen mangelt es seit Wochen nicht. Zuletzt wurde etwa die AS Monaco genannt. Wie die "Mundo Deportivo" schrieb, soll sich der Klub von Trainer Adi Hütter mit dem Umfeld ter Stegens in Verbindung gesetzt haben, um die Möglichkeit eines Wechsels zu eruieren. Ter Stegen habe sich jedoch vorerst zurückgehalten, da er in Barcelona bleiben wolle. Das dürfte sich nun wohl ändern.

Neben Monaco wurden unter anderem auch die Topklubs FC Chelsea, Manchester City, Manchester United und Galatasaray Istanbul als mögliche neue Arbeitgeber gehandelt. Der gebürtige Mönchengladbacher spielt seit 2014 in Barcelona. In der vergangenen Saison hatte er wegen einer Knieverletzung lange gefehlt, war dann aber ins Tor zurückgekehrt und hatte zuletzt auch bei der Nationalmannschaft überzeugt.

Im Juni hatte ter Stegen im Kreise des DFB-Teams betont: "Ich weiß, dass ich nächstes Jahr in Barcelona bin. Ich freue mich extrem auf die kommende Saison, weil wir eine tolle Mannschaft haben, die jung, dynamisch und hungrig ist. Es ist keine Situation entstanden, über die man reden müsste." Das war aber vor der Verpflichtung von García von Stadtrivale Espanyol und der Vertragsverlängerung mit Szczesny.

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