Ein Ex-Weltranglistenerster, eine zweifache Wimbledon-Finalistin, ein ehemaliger Superstar: In der ersten Runde von Wimbledon scheitern gleich drei Top-Stars überraschend. Es fließen Tränen. Bei den Deutschen läuft es dagegen hervorragend.

Der frühere Weltranglistenerste Daniil Medwedew ist in Wimbledon bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Nur acht Tage nach dem Finale beim Vorbereitungsturnier in Halle/Westfalen unterlag der Russe gegen den Franzosen Benjamin Bonzi 6:7 (2:7), 6:3, 6:7 (3:7), 2:6. Bonzi hatte zuvor seit 2022 kein Hauptfeld-Match auf Rasen mehr gewonnen, Medwedew 2023 und 2024 im All England Club das Halbfinale erreicht.

Für den 29-Jährigen war es eine weitere Grand-Slam-Enttäuschung. Der US-Open-Champion von 2011, der in Halle im Halbfinale Alexander Zverev (Hamburg) geschlagen hatte, war bereits in Melbourne (2. Runde) und Paris (1. Runde) früh ausgeschieden. In Wimbledon hätte er im Viertelfinale auf Zverev treffen können, für den er bei zwölf Siegen in den vergangenen 14 Partien zu einem wahren Angstgegner geworden ist.

Ebenfalls nicht mehr dabei ist der Grieche Stefanos Tsitsipas. Der zweimalige Grand-Slam-Finalist gab bei hohen Temperaturen im Südwesten Londons gegen Valentin Royer (Frankreich) beim Stand von 3:6, 2:6 offenbar mit Rückenbeschwerden auf. Tsitsipas war nach einer Reihe von schwachen Ergebnissen in Wimbledon nur noch an Position 24 gesetzt.

Lys und Siegemund weiter

Eva Lys hat dagegen erstmals die 2. Runde beim Rasen-Klassiker in Wimbledon erreicht. Die 23 Jahre alte Hamburgerin besiegte in der Mittagshitze von London die Chinesin Yuan Yue nach einem Kraftakt 6:4, 5:7, 6:2 und ließ sich dabei von zwei vergebenen Matchbällen im zweiten Satz nicht aus dem Konzept bringen. In der nächsten Runde trifft Lys auf die an Position 30 gesetzte Tschechin Linda Noskova.

"Es war anstrengend, unfassbares Wetter", sagte Lys im Anschluss bei Prime Video. Darauf, dass sie nach den vergebenen Matchbällen nochmal ins Spiel gefunden hat, sei sie "unfassbar stolz". Sie werde nach den fast drei Stunden "morgen extremen Arschmuskelkater haben", sagte Lys mit einem Lachen. Auf Rasen fehlt ihr bisher die Erfahrung, bei rund 30 Grad war Lys gegen die fehleranfällige Chinesin aber von Beginn an die bessere Spielerin.

Im Anschluss besiegte auf demselben Platz, auf Court 8, Laura Siegemund die US-Amerikanerin Peyton Stearns. 6:4, 6:2 hieß es am Ende für die Deutsche, die 80 Prozent ihrer ersten Aufschläge ins Feld brachte. Siegemund trat von Beginn an dominant auf, Stearns, immerhin die Nummer 36 der Welt, leistete sich immer wieder einfache Fehler. Siegemund blieb auch im zweiten Satz die konstantere Spielerin und verwandelte ihren ersten Matchball zum Einzug in die zweite Runde. Dort trifft sie auf die frühere US-Open-Finalistin Leylah Fernandez (Kanada) oder Hannah Klugman aus Großbritannien.

Jabeur unter Tränen raus

Auch Tennisstar Aryna Sabalenka hat ihre Titelmission in Wimbledon mit einem ungefährdeten Erfolg begonnen. Die Weltranglistenerste aus Belarus gewann ihr Auftaktmatch gegen die anfangs überforderte Qualifikantin Carson Branstine aus Kanada mit 6:1, 7:5. Im Vorjahr hatte die 27-Jährige den Rasen-Klassiker in London verletzungsbedingt verpasst.

"Ich bin sehr froh, wieder hier zu sein", sagte Sabalenka. Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin trifft in der 2. Runde auf die Neuseeländerin Lulu Sun oder die Tschechin Marie Bouzkova. In Wimbledon hat Sabalenka noch nie das Endspiel erreicht, zweimal (2021, 2023) stand sie bisher im Halbfinale. Das Finale der French Open hatte sie vor rund drei Wochen in drei Sätzen gegen die US-Amerikanerin Coco Gauff verloren.

Derweil gab es auch bei den Damen eine Überraschung: Die zweimalige Finalistin Ons Jabeur ist ausgeschieden. Die Tunesierin konnte gegen die Bulgarin Viktoriya Tomova beim Stand von 6:7 (5:7), 0:2 trotz einer medizinischen Auszeit samt Behandlung nicht mehr weitermachen - und brach auf ihrer Bank in Tränen aus. Um welche Verletzung es sich handelt, war zunächst noch nicht klar. 2022 und 2023 hatte Jabeur in Wimbledon das Finale erreicht und dabei die Massen begeistert. Die 30-Jährige jagt noch immer ihren ersten Grand-Slam-Titel, den sie nicht nur für sich, sondern auch als erste Spielerin aus Afrika und einem arabischen Land gewinnen will.

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