Fast 40 Grad, Kollaps-Gefahr und großer Streit: Nach dem Tischtennis-Finale der Damen attackiert der unterlegene Berliner Klub Verband und Gegner. Der Deutsche Tischtennis-Bund untersucht den Fall, eine schnelle Entscheidung ist aber nicht in Sicht.

Nach der Aufgabe im Finale um die deutsche Tischtennis-Meisterschaft haben die Frauen des TTC Eastside Berlin die Bedingungen in der Halle von Gegner Weinheim sowie den Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) kritisiert. "In der Halle herrschten fast 40 Grad. Es war unmöglich zu spielen, eine Zumutung", sagte Eastside-Manager Andreas Hain dem "Tagesspiegel".

"Wir haben eine Verantwortung für unsere Spielerinnen", sagte Hain. "Wir haben schon vor dem Spiel Protest eingelegt und gesagt, dass wir nicht mehr spielen würden, wenn die Temperatur weiter ansteigt." Die 15 Jahre alte Josi Neumann habe ihm beispielsweise gesagt, "dass sie wahrscheinlich kollabiert wäre, wenn es noch eine halbe Stunde weitergegangen wäre". Der Gegner habe das Endspiel "in einer gesundheitsgefährdenden Spielstätte ausgetragen".

Verband hat keine Hitze-Regel

Was war passiert? Nach dem 3:6 im Hinspiel gab Eastside im Rückspiel am Sonntag nach zwei verlorenen Doppel-Partien beim Stand von 0:2 auf. Nur mit einem Sieg hätte man ein Golden Match erreichen können. Der TTC Weinheim 1946 holte somit erstmals den nationalen Meistertitel.

"Unter diesen Bedingungen darf solch ein Spiel niemals beginnen", kritisierte Hain. Bei der Europäischen Tischtennisvereinigung gebe es eine Höchstgrenze von 35 Grad Celsius, sagte der Manager. Der DTTB hat nur die Regelung, dass 15 Grad plus herrschen müssen. Hain war von November 2023 bis September 2024 selbst DTTB-Präsident und dann nach einer Strukturänderung bis 28. Februar 2025 Vorstandschef.

Ist eine Neuansetzung realistisch?

Der Verband teilte auf Anfrage von ntv.de mit, dass man den Einspruch der Berliner prüfe. "Bis zum Ende der Woche wird die Spielleitung der 1. Bundesliga eine Entscheidung bekanntgeben. Gegen diese Entscheidung können beide Parteien dann noch einmal Einspruch vor einem Sportgericht einlegen", hieß von Sprecherin Simone Hinz.

Große Hoffnung auf einen schnellen Erfolg macht sich Hain nicht. "Der Verband wird im Normalfall abwinken und sagen, es gibt keine Regel für diesen Fall. Damit ist der Protest nicht zulässig", sagte er.

Dann könne Eastside nach seiner Aussage jedoch vor das Sportgericht gehen und auf den Safe Code des Deutschen Olympischen Sportbundes verweisen. "Dann wird der DTTB ganz schön ins Schwimmen geraten. Möglicherweise käme es zu einer Neuansetzung. Aber die ist praktisch gar nicht möglich, weil die Saison am Montag offiziell zu Ende gegangen ist", meint der Manager.

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