Drei Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt und es schien, als würde die deutsche U19-Nationalmannschaft da anknüpfen, wo sie vor der Pause aufgehört hatte: Said El Mala traf im zweiten Gruppenspiel der EM gegen England in der 48. Minute zum 5:1. Was, so dachten sich bestimmt nicht wenige, sollte denn da noch schiefgehen?

Ganz viel, wie sich herausstellen sollte. 15 Minuten später stand es 5:5 – England hatte in der 52. Minute auf 2:5 verkürzt, ehe bis zur 62. Minute noch drei weitere Tore bis zum Ausgleich fielen. Ein Schock für die deutsche Elf, die gespickt mit einigen U17-Weltmeistern zur Pause scheinbar komfortabel geführt hatte. Noah Darvich (7. Minute), El Mala (31.), ein Eigentor von Zach Abbott (42.) und Leopold Wurm (44.) sorgten bei einem Gegentor von Josh King (35.) für das 4:1.

Doch dann kam der Einbruch. „Es ist extrem bitter. Das sieht man an allen Gesichtern. Wir haben nicht konsequent verteidigt und dann fliegt man so auf die Fresse“, fand Max Moerstedt nach dem Spiel gegenüber „Sky“ deutliche Worte: „Wir wussten nicht, was wir tun sollen.“ Doppeltorschütze Said El Mala fügte an: „Es fühlt sich extrem scheiße an. Wir hatten das kleine Gefühl von: ,Es ist schon durch.‘ Wie wir dann verteidigt haben, ist nicht unser Niveau. Es ist sehr bitter.“

„Dann kippt so ein Momentum“, moniert Trainer Balitsch

Für Trainer Hanno Balitsch, ehemals defensiver Mittelspieler unter anderem beim 1. FC Köln, Bayer Leverkusen und Hannover 96, war es angesichts des dominanten Auftritts bis zum 5:1 „nicht zu erklären, dass man innerhalb von 15 Minuten vier Gegentore kriegt, mehr oder weniger aus dem Nichts“.

Man habe es nicht geschafft, „nach einem Gegentor mal die Bremse reinzupacken, tiefer zu stehen, die entscheidenden Zweikämpfe zu gewinnen und Standards zu vermeiden – dann kippt so ein Momentum“, ergänzte Balitsch. Man könne sich über die 15 Minuten ärgern, fügte er an, jedoch müsse man ansprechen, „dass wir 50 Minuten davor ein Topspiel gemacht haben, es hinten raus auch wieder offen war und wir sogar noch eher die Abschlüsse für den Lucky Punch hatten. Daran können wir uns sicherlich hochziehen“.

Den deutschen U19-Junioren droht nach dem torreichsten Spiel bei einer U19-EM nun bereits nach der Gruppenphase das EM-Aus, da es nach dem 0:3 gegen die Niederlande vor dem letzten Spiel gegen Norwegen am Freitag bei einem Punkt bleibt. Die Engländer haben nun zwei Punkte, Norwegen ebenfalls einen Zähler, die zweimal siegreichen Niederländer sind schon Gruppensieger. Für ein Weiterkommen benötigt die deutsche Elf einen Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Norwegen – und die Schützenhilfe der bereits qualifizierten Niederländer, die England schlagen müssen.

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