Verträge fix – auch die Eltern von Florian Wirtz erhalten etliche Millionen
Spätestens am kommenden Wochenende soll der größte Transfer der bisherigen deutschen und englischen Fußball-Geschichte auch formal über die Bühne gehen. Nach Informationen dieser Redaktion ist der Medizin-Check von Florian Wirtz in Liverpool für diesen Freitag geplant. Der 22-Jährige wird von Bayer Leverkusen zum FC Liverpool wechseln.
Möglich ist, dass es auch am Samstag noch Tests gibt. Läuft alles erwartungsgemäß, wird der Wechsel mit den Untersuchungen vollzogen. Die Verträge sind längst unterschrieben.
Die Ablöse für Wirtz beträgt 140 Millionen Euro. 125 Millionen zahlt der englische Fußball-Meister als Fix-Summe. 15 Millionen kommen an realistischen Nachschlägen hinzu. Zehn weitere Millionen sind für Bayer über schwer erreichbare Boni drin: Unter anderem müsste Wirtz mit seinem neuen Klub die Champions League gewinnen und daran maßgeblichen Anteil haben.
Der Spielgestalter hat sich mit den „Reds“ bereits im vergangenen Mai auf einen Vertrag bis mindestens 2030 geeinigt. Pro Jahr erhält er zwischen 20 und 22 Millionen Euro inklusive Prämien. Davon profitieren auch die Eltern Hans und Karin, die gleichzeitig seine Berater sind.
Dass Liverpool, wie es englische Klubs häufig machen, einen Unterhändler einschaltet, hatten sie abgelehnt. Mutter und Vater zogen den größten Deal der Bundesliga-Geschichte alleine durch – ohne externen Berater, der an der Provision beteiligt ist. Die Eltern erhalten die übliche Provision von zehn Prozent des Gehalts. Macht in den nächsten fünf Jahren zehn Millionen Euro, die Liverpool überweist.
In der Fußball-Branche wird es der Familie niemand neiden. Sie haben ihren Sohn nicht nur beraten, sondern fürsorglich begleitet. Mutter Karin brachte ihn als Jugendspieler des 1. FC Köln regelmäßig zum Training, verfolgte die Einheiten und war auch bei internationalen Turnieren an seiner Seite.
Der Vater übernahm meist die Gespräche mit den Klubs. Die standen schon beim Nachwuchsspieler Wirtz Schlange. Gemeinsam sehen die Eltern bis heute fast jedes Spiel ihres Sohnes. Der konnte sich hinter dem familiären Schutzwall voll und ganz auf den Fußball konzentrieren – und in den vergangenen Monaten seine Zukunftsentscheidung ohne Druck fällen.
Leverkusen wollte über 2027 hinaus verlängern
Mit dem Wechsel nach Liverpool geht alles auf. Der Transfer hat nur Gewinner – abgesehen vom FC Bayern, der sich im Werben um den Weltstar lange im Vorteil sah. Die Realität war eine andere: Die Engländer hatten nach Informationen dieser Redaktion erstmals im vergangenen Februar in Leverkusen hinterlegt, dass sie gute Chancen auf eine Zusage von Wirtz sehen.
Im März baten sie um Erlaubnis, persönlich mit dem Spieler in Kontakt treten zu dürfen. Leverkusen stimmte zu, obwohl der Klub selbst mit seinem besten Spieler über 2027 hinaus verlängern wollte.
Ab Mitte März spürten die Bayer-Bosse, dass sie Wirtz nicht halten können. Der ging immer weniger auf ihr Angebot ein. Anfang Mai erklärte der Nationalspieler in einem Gespräch mit Sportchef Simon Rolfes, dass er den Verein wechseln wolle. Er sagte noch nicht, wohin er gehen werde.
Aber in den Wochen zuvor hatte er intern vermittelt, dass er sich bereit für das Ausland fühle und ihn vor allem die Premier League reize. Besonders Liverpool mit Trainer Arne Slot, der ihn in den Gesprächen begeistert hatte. Nach seinem Liverpool-Besuch am 13. Mai war die Entscheidung gefallen.
Die Einladung des FC Bayern für den 18. Mai nahm er zwar an, aber die Versuche des deutschen Fußball-Rekordmeisters änderten nichts mehr.
Wirtz folgt seinem Fußballer-Herz. Die Vereine einigten sich ohne ein öffentliches Wort auf die Rekordablöse.
Der Artikel wurde für das Sport-Kompetenzcenter (WELT, „Bild“, „Sport Bild“) erstellt und zuerst in der „Sport Bild“ veröffentlicht.
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