Reueloser "Rüpel" Verstappen rast auf Sperre zu
Wieder einmal dominiert McLaren ein Formel-1-Rennen, in Barcelona fahren Oscar Piastri und Lando Norris einen Doppelsieg ein. Max Verstappen aber verdrängt sie aus den Schlagzeilen. Sein Rammstoß und seine nicht vorhandene Reue zeigen den Frust des Vielfach-Weltmeisters. Der sich zusammenreißen muss.
Verstappen entert mit dem Fiasko die Schlagzeilen
Der Weltmeister will so gerne weiter die Hauptrolle in der Formel 1 spielen, aber vermutlich nicht auf diese Weise. Der Doppelsieg McLarens, der ja auch ziemlich erwartbar war, rückte in Spanien völlig in den Hintergrund, alles schaute bloß auf den Ausraster Max Verstappens. Die "Gazzetta dello Sport" bezeichnete ihn als "Rüpel", von einem "großen Fiasko" schrieb Verstappens Heimatzeitung "AD".
Der Red-Bull-Pilot hatte sich nach dem Rennen zwar wieder im Griff, sprach mit klarem Blick allerdings völlig reuelos über seinen Rammstoß gegen George Russell. "Ich bringe ihm das nächste Mal ein paar Taschentücher mit", sagte Verstappen sarkastisch in Richtung seines Kontrahenten.
Der Vorfall spät im Rennen war wohl Frust über Platz zehn, die verlorene Siegchance, er zeigte, wie wichtig Verstappen nach vier WM-Titeln auch der fünfte Triumph noch ist. 49 Punkte liegt er nun schon hinter Spitzenreiter Oscar Piastri. Und der Crash von Barcelona könnte im Kampf um das große Ziel noch weitere schwere Folgen haben: Verstappen ist nur noch einen Strafpunkt von einer Rennsperre entfernt.
Russell weiß, wie er den Weltmeister piksen kann
Dass es ausgerechnet George Russell war, der die Nase von Verstappens Red Bull abbekam, ist irgendwie kein Zufall. Der Engländer geriet in den vergangenen Jahren immer wieder mit dem Weltmeister aneinander, er scheint auch zu wissen, welche Knöpfe er bei Verstappen drücken muss. Am Sonntagabend dozierte er gut gelaunt darüber, dass sein Konkurrent solche Aktionen doch gar nicht nötig habe, er sei so ein "toller Fahrer", müsse sich aber auch seiner Vorbild-Funktion bewusst sein. "Das ist einfach schade", sagte Russell. In dieser Saison, die so sehr im Zeichen McLarens steht, könnte sich das zu einem interessanten Duell um Rang drei entwickeln: Russell liegt nach seinem vierten Platz nur noch 26 Punkte hinter Verstappen.
Hülkenberg lässt Sauber strahlen
Sauber galt ein Jahr vor der Verwandlung ins Audi-Werksteam eigentlich als klarer Kandidat für den letzten Platz. So waren die Eindrücke vor der Saison, die Realität sieht nun allerdings anders aus - und das hat sehr viel mit Nico Hülkenberg zu tun. Der 37-Jährige holte einen völlig überraschenden fünften Platz, zehn Punkte also für den Rennstall, der normalerweise um jeden einzelnen hart kämpfen muss. Damit ist Sauber in der Team-WM erstmal Achter von zehn Teams. Und wirken die Updates wie erhofft, dann könnte es so weitergehen. Selbst die Plätze sechs und sieben sind nicht völlig außer Reichweite, es geht dabei um viel Geld für den Rennstall. Hülkenberg spielt dabei weiter eine wichtige Rolle. "Ich meine, gebt ihm die Chance zu strahlen, und er tut es", sagte Teamchef Jonathan Wheatley.
Piastri und Norris verschleiern das Privatduell
Die Formel 1 beschäftigte sich nicht allzu sehr damit, aber Oscar Piastri ist das vermutlich recht. Der fünfte Saisonsieg brachte dem Australier nach schwierigen Wochen wieder eine etwas weniger wacklige WM-Führung vor seinem Teamkollegen Lando Norris. Zehn Punkte sind es nach neun Rennen nun. Piastri freute sich kurz, aber nicht zu sehr, da war er also wieder, der "Ice Boy" - noch ist ja tatsächlich nichts gewonnen. Alles deutet nun auf ein langes Privatduell mit Norris hin.
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