Israel attackiert Hamas-Zentrale in früherer Schule – wohl mindestens 30 Tote
Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Sie habe sich im Norden in der Stadt Gaza in einem Gebäude befunden, das früher eine Schule gewesen sei, hieß es weiter. Palästinensischen Berichten zufolge kamen mindestens 30 Menschen ums Leben, die meisten davon Frauen und Minderjährige. Dutzende seien verletzt worden.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, in dem Gebäude seien Vertriebene untergebracht gewesen. Zelte hätten bei dem Angriff Feuer gefangen. Die Angaben beider Seiten ließen sich unabhängig zunächst nicht überprüfen.
In sozialen und palästinensischen Medien verbreitete Aufnahmen sollen zeigen, wie Helfer ein verletztes und verschüttetes Mädchen nach dem Angriff aus den Trümmern retten. Die Echtheit der Aufnahmen konnte zunächst nicht unabhängig bestätigt werden.
Der Angriff habe Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad gegolten, die dort Anschläge auf Israels Truppen in Gaza und auf israelisches Gebiet geplant hätten, teilte die israelische Armee weiter mit. Man habe vor dem "präzisen Angriff" zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Das israelische Militär sprach von einem weiteren Beispiel für den systematischen Missbrauch ziviler Infrastruktur durch die Terrororganisationen, die damit gegen internationales Recht verstießen.

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Israel verstärkt seine Angriffe im Gazastreifen
Weitere 19 Menschen wurden nach Angaben der Zivilschutzbehörde bei einem Angriff im Norden des Gazastreifens getötet. Kampfflugzeuge hätten am frühen Montagmorgen auf ein Wohnhaus in der Stadt Dschabalia gezielt, sagte Bassal der Nachrichtenagentur AFP.
Israel hatte nach einer zweimonatigen Waffenruhe am 18. März seine Angriffe im Gazastreifen wieder aufgenommen und die Militäreinsätze jüngst verstärkt. Die israelische Armee erklärte am Samstag, innerhalb eines Tages mehr als hundert Ziele im Gazastreifen angegriffen zu haben. Am Wochenende waren nach Angaben des palästinensischen Zivilschutzes über 30 Menschen getötet worden, darunter Kinder.
Netanjahu-Regierung lehnt neue Waffenruhe offenbar ab
Währenddessen hat Israels Regierung Berichten zufolge einen aktuellen Vorschlag für ein Abkommen im Gaza-Krieg abgelehnt. Der Entwurf könne von keiner verantwortungsvollen Regierung angenommen werden, zitierten mehrere Medien einen israelischen Beamten, ohne Details zu dem Vorschlag zu nennen.
Laut der Nachrichtenseite "ynet" handelt es sich um den Vorschlag eines palästinensisch-amerikanischen Geschäftsmanns, der Medien zufolge schon seit einiger Zeit direkte Verhandlungsgespräche mit der Hamas führt. Nach Angaben des Hisbollah-nahen Fernsehsenders Al-Majadin sieht der Entwurf eine 70-tägige Feuerpause vor, in der beide Kriegsparteien Gespräche über ein Ende des Kriegs führen. Zudem soll die Hamas in zwei Phasen fünf lebende Geiseln freilassen und fünf Geisel-Leichen übergeben.

Der Entwurf sei weit entfernt von dem Entwurf, den der US-Sondergesandte Steve Witkoff ausgearbeitet habe, zitierte "ynet" einen israelischen Beamten weiter. Witkoffs kürzlich eingebrachter Entwurf sieht die Freilassung von zehn lebenden Geiseln im Gegenzug für eine 45-60-tägige Waffenruhe vor.
Nach israelischen Angaben werden derzeit noch mindestens 20 Geiseln lebend im Gazastreifen festgehalten. Bei drei weiteren Entführten ist unklar, ob sie noch leben. Zudem befinden sich die sterblichen Überreste von 35 Verschleppten dort.
Das Forum der Geisel-Familien forderte derweil erneut ein "umfassendes Abkommen", das die Freilassung aller Geiseln sowie ein Ende des Kriegs vorsieht.
DPA · AFP yks- Israel
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