Esken beklagt „öffentliche Jagd“ und Debatte über ihre Zukunft
Die scheidende SPD-Co-Chefin Saskia Esken hat sich über den medialen Umgang mit ihr und die Debatte über ihre Person kritisiert. „Wenn die öffentliche Jagd begonnen hat, werden positive Stimmen auch gern ignoriert“, sagte sie der Tageszeitung „taz“ vom Donnerstag.
Esken nannte die öffentliche Diskussion um ihre berufliche Zukunft „unangemessen“. Es gebe „so viele wichtige Themen, über die wir sprechen müssten“, sagte Esken. „Stattdessen redet man über Personalien. Das war schade.“
Frauen hätten es in der Politik schwerer als Männer, sagte Esken. „Wir müssen doppelt so viel bringen. Was die männliche Welt von politisch aktiven Frauen erwartet, ist höchst widersprüchlich und deshalb unerfüllbar.“
Esken war verstärkt in die öffentliche Kritik geraten. Sie hatte in ihrem Wahlkreis Calw als Direktkandidatin nur 12,9 Prozent der Erststimme geholt und zog über die Landesliste in den Bundestag ein. Ihr eigener Landesverband nominierte sie nicht mehr für den Bundesvorstand.
Co-Parteichef Lars Klingbeil dagegen wurde zum Vizekanzler und Finanzminister in der neuen schwarz-roten Bundesregierung befördert – trotz des historisch schlechten Ergebnisses von 16,4 Prozent bei der Bundestagswahl im Februar.
Am Sonntag kündigte Esken an, beim Parteitag im Juni nicht mehr für den SPD-Vorsitz zu kandidieren. Nachfolgerin an der Seite Klingbeils soll die neue Bundesarbeitsministerin und ehemalige Bundestagspräsidentin Bärbel Bas werden.
Esken erläuterte, dass etwa ein Interview mit Bas suggestiv als mangelnde Unterstützung für sie gedeutet wurde. „Frau Bas wurde in einem Interview gefragt, ob sie Lars Klingbeils Kandidatur als Parteivorsitzender unterstützt. Sie sagte Ja. Und hat darauf gewartet, dass man sie fragt, ob sie meine Kandidatur unterstützt“, sagte Esken. „Die Frage wurde nicht gestellt. Daraus wurde gemacht: ‚Bas schweigt zu Esken.‘ Das ist eine miese Tour.“
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