Mindestens zehn Verletzte und sechs Tote bei Schießerei in Jerusalem
Bei einer Schießerei in Jerusalem sind nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom (MDA) mindestens zehn Menschen verletzt und sechs weitere getötet worden. Vier Zivilisten starben noch am Ort des Zwischenfalls, zwei weitere erlagen ihren Verletzungen später im Krankenhaus. Der Vorfall soll sich israelischen Medienberichten zufolge in einem Bus an der Kreuzung Ramon in Ost-Jerusalem ereignet haben.
Die Polizei vermutet einen Anschlag. Zufahrtswege seien gesperrt worden. Nach Angaben der Beamten sollen die beiden Attentäter in einem Fahrzeug zur Ramon-Kreuzung im Norden Jerusalems gekommen sein. An einer Bushaltestelle hätten sie das Feuer eröffnet. Ein Sicherheitsbeamter und ein bewaffneter Zivilist hätten auf sie geschossen und sie "ausgeschaltet". Der Rettungsdienst Zaka teilte mit, dass es sich mutmaßlich um zwei Palästinenser gehandelt habe. Die israelischen Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass die beiden aus Dörfern in der Region Ramallah kamen. Ihre Identitäten würden derzeit noch überprüft.
Zahlreiche Polizeikräfte seien zur Sicherung des Tatortes im Einsatz, auch mit Sprengstoffexperten. Forensische Teams kümmerten sich um die Spurensicherung. Nach dem Anschlag wurden nach Angaben von Augenzeugen Militärsperren zwischen Jerusalem und Ramallah, in deren Nähe palästinensische Ortschaften im besetzten Westjordanland liegen, für den Verkehr gesperrt. In Kalandia habe es eine Razzia der Armee gegeben.
Zeuge: "Bus von Schüssen durchlöchert"
In den sozialen Netzwerken kursieren Videos, die den Vorfall zeigen. Ein Wachmann aus einem naheliegenden Busbahnhof sagte dem israelischen TV-Sender Channel 13, zwei bewaffnete Männer seien an einer Kreuzung in einen Bus eingedrungen, es seien Schüsse gefallen. "Der Bus ist vorn von Schüssen durchlöchert", sagte er. Einer der Angreifer habe auch ein Messer getragen.
Hilfskräfte des MDA, die kurz nach dem Vorfall eintrafen, berichten von Menschen, die bewusstlos auf der Straße, am Straßenrand und auf dem Gehweg in der Nähe einer Bushaltestelle lagen. "Es gab große Zerstörungen, zerbrochenes Glas auf dem Boden und viel Aufregung", zitiert die Zeitung "Jerusalem Post" einen Ersthelfer.
Benjamin Netanjahu verschiebt Gerichtstermin wegen Schüssen in Jerusalem
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, der am Montag eigentlich zu einer Anhörung in seinem Strafprozess am Bezirksgericht Jerusalem vorstellig werden sollte, wird den Termin wegen des Vorfalls in Jerusalem verschieben, wie seine Anwälte mitteilten. Er und die Leiter der israelischen Sicherheitsbehörden hielten derzeit eine "Lagebesprechung" ab, heißt es in einer Mitteilung aus dem Büro des Premierministers.
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DPA · AFP · Reuters cl- Jerusalem
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