Musks Amerika-Partei vs. MAGA? Da kann Trump nur lachen. Die Lage am Morgen
Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser! Oder: Ohayo gozaimasu! wie man hier in Japan sagt. Mein Kollege Yannik Schüller hat es schon angekündigt: Der morgen|stern geht nach einer kleinen einwöchigen Sommerpause weiter. Wir sind nur ein wenig weiter ostwärts gezogen – von Seoul nach Tokio. Mein Name ist Rune Weichert, und ich freue mich, Sie die nächsten Wochen von Montag bis Freitag jeden Morgen über die wichtigsten Nachrichten (und mehr) zu informieren. Legen wir direkt los!
Wird aus Freund bald (politischer) Feind?
Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, werte Leser. Aber seien wir mal ehrlich: Wenn sich zwei Menschen heftig streiten und jede Menge Drama abliefern, dann gucken wir doch alle hin. Vor allem, wenn es vor aller Weltöffentlichkeit getan wird und es sich um zwei der mächtigsten Männer der Welt handelt. Ding-ding! Ring frei für die nächste Runde des Rosenkrieges zwischen Elon Musk und Donald Trump!
Es ist noch gar nicht so lange her, da hing der Tech-Milliardär Musk an dem US-Präsidenten wie Haare an nasser Seife. Doch der Trump-Adorant Musk hat sich von seinem MAGA-Vorbild abgewendet. Der Grund: Trumps umstrittenes Steuersenkungs- und Ausgabengesetz, die "Big Beautiful Bill", das der Tesla-Chef vehement ablehnt. Auf X schrieb Musk auf die Frage, was ihn dazu gebracht habe, Trump nicht mehr zu unterstützen, sondern ihn anzugreifen: Dies liege an der Erhöhung des Staatsdefizits durch das neue Gesetz.

Zerwürfnis Die Trump-Musk-Affäre – die Geschichte hinter den Schlagzeilen
Am Wochenende hat Musk angekündigt, dass er eine eigene Partei gründen will, die "Amerika-Partei". Diese solle den Amerikanern "ihre Freiheit" zurückgeben. Er wolle gegen "Verschwendung und Korruption" kämpfen. Wenn man sich anschaut, was Musk in den letzten Monaten von sich gegeben hat, dann wird es wahrscheinlich eine radikalliberale und rechtspopulistische Partei werden.
Und was sagt der "Ex-Partner"? Trump verspottete die Parteipläne seines neuen Rivalen als "lächerlich". Der Republikaner meinte, dass es Quatsch ist, eine dritte Partei zu gründen. "Eine dritte Partei zu gründen, trägt nur zur Verwirrung bei ... Er kann seinen Spaß damit haben, aber ich denke, es ist lächerlich." Auf seiner Plattform Truth Social legte Trump nach und ätzte, Musk sei völlig "entgleist".
Wie es weitergeht? Das wissen wir nicht. Nur, dass es sicherlich nicht langweilig wird mit den beiden …
Neuer Ärger für Spahns in Maskenaffäre?
Jens Spahn wehrt sich. Der ehemalige Gesundheitsminister steht wegen der Beschaffung von Schutzmasken während der Coronapandemie weiter unter Druck, die Opposition fordert seit Bekanntwerden des komplett ungeschwärzten Berichts der Sonderermittlerin Margaretha Sudhof einen Untersuchungsausschuss. Macht ihm das Angst? Seine klare, aber gelassene Antwort an den stern: "Nein."
Spahn beklagt stattdessen bösartige Vorwürfe in der Debatte um seine Person. "Ich wünsche mir, dass mein Handeln im Kontext der damaligen Notlage bewertet wird. Wir waren völlig unvorbereitet", sagt der Unionsfraktionschef. "Stattdessen werden nun, fünf Jahre später, Maßstäbe angelegt, als hätte es gar keine Jahrhundertpandemie gegeben und bösartig Vorwürfe konstruiert."
Grüne und Linke im Bundestag appellieren nun an den CDU-Koalitionspartner SPD, gemeinsam den Weg für einen Untersuchungsausschuss freizumachen. Für die Einsetzung fehle allein die Zusage der SPD, sagte Grünen-Fraktionsgeschäftsführerin Irene Mihalic dem stern.
Wird die SPD den Sturz von Jens Spahn einleiten? Oder wird sie den Koalitionsfrieden nicht gefährden und an Spahns Seite bleiben? So oder so: Die Sozialdemokraten stecken in einer Zwickmühle. Die stern-Politikchefs Veit Medick und Jan Rosenkranz diskutieren die Hintergründe in unserem Podcast "5-Minuten-Talk", dem Politik-Podcast des stern-Hauptstadtbüros:
Zahl der Toten in Texas steigt weiter
Nach den heftigen Sturzfluten im US-Bundesstaat Texas wird das Ausmaß der Verwüstung immer deutlicher. Leider steigt auch die Zahl der Toten. Immer mehr Kinder haben die Überschwemmungen, die für viele überraschend kamen, nicht überlebt. Bisher sind insgesamt 78 Tote geborgen worden. Im am schlimmsten betroffenen Landkreis Kerr wurden am Sonntag 68 Todesopfer registriert, wie Sheriff Larry Leitha mitteilte. In den umgebenden Kreisen bargen Einsatzkräfte laut Behörden mindestens zehn Leichen. Zehn der vermissten Mädchen aus einem Sommerlager in Kerr wurden demnach weiterhin nicht gefunden. Und ein Ende ist nicht in Sicht: Die Behörden warnen, dass es erneut zu Fluten kommen könnte. Die Bilder der Katastrophe:
Mitgerissen in den Tod – die Verwüstungen der Sturzflut in Bildern

Und sonst? Weitere Schlagzeilen
- Israel greift Huthi-Miliz im Jemen an
- Papiere, bitte! Polens Kontrollen an Grenze zu Deutschland laufen an
- Leichte Entwarnung bei Waldbrand in Thüringen
Das passiert am Montag, den 7. Juli
- Wie viele Menschen sind vergangenes Jahr in Deutschland durch illegale Drogen gestorben? Dazu werden Zahlen vorgestellt
- Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu besucht die USA
- Brics-Gipfel in Rio de Janeiro wird fortgesetzt
- Ausschuss soll neue Richter für Bundesverfassungsgericht empfehlen
- EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen muss sich im Europäischen Parlament heute Abend der Debatte über einen Misstrauensantrag gegen sie und ihr Team stellen
Mal was Positives
Wie Sie sicher wissen, hat mein Kollege Yannik Schüller an dieser Stelle seine fernöstlichen Weisheiten mit Ihnen geteilt. Keine Sorge, auch von mir wird es hier und da Alltagsbeobachtungen und Erkenntnisse aus Tokio geben. Ich möchte es aber gerne ein wenig anders machen und hier Platz für eine gute Nachricht lassen. Denn es passiert leider viel zu viel Schlimmes auf der Welt und ich finde, es braucht zwischendurch auch einen Lichtblick – oder zumindest etwas zum Schmunzeln.
Wer sagt denn, dass nur Bernhardiner oder Berner Sennenhunde in den Bergen verunglückte Menschen retten können? Ein Chihuahua kann es genauso gut! Das hat einer der Mini-Hunde in der Schweiz unter Beweis gestellt: Der Chihuahua hatte seinem Besitzer das Leben gerettet, nachdem dieser in eine Gletscherspalte gestürzt war. Mit einem Amateur-Funkgerät rief der Mann um Hilfe, eine Person in der Nähe fing den Funkspruch auf und alarmierte den Rettungsdienst. Die Retter konnten den Verunglückten zunächst jedoch nicht orten. Stattdessen bemerkten die Rettungskräfte aber den kleinen Chihuahua des Mannes, der am Rand der Gletscherspalte zurückgeblieben war. Dank des Tieres konnte die Suchmannschaft die genaue Unglücksstelle orten. Tja, nicht nur große Hunde können große Taten vollbringen.

Schweiz Chihuahua als Held in der Not: Hund führt Retter zu verunglücktem Herrchen
Das war mein erster morgen|stern. Wie hat er Ihnen gefallen? Schreiben Sie es mir gerne: rune.weichert@stern.de
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Montag! Herzlich, Ihr
Rune Weichert
mit Material der Nachrichtenagenturen AFP; DPA und Reuters- Elon Musk
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