Justin Engel glänzt in Hamburg und weckt Hoffnungen bei deutschen Tennisfans. Mit 17 Jahren präsentiert sich das Talent schon sehr reif. Leidtragender am Rothenbaum ist ausgerechnet Jan-Lennard Struff. Mit ihm verbindet Engel eine besondere Beziehung.

Als er seinen einstigen Babysitter ziemlich frech hopsgenommen hatte, platzte die pure Freude aus Justin Engel heraus. "Es ist eine total super Erfahrung", sagte das erst 17 Jahre alte Tennis-Toptalent nach dem Coup beim Turnier am Hamburger Rothenbaum: "Es war mein solidestes Match, das ich jemals gespielt habe."

In der noch sehr jungen Karriere des noch sehr jungen Nürnbergers war der 7:6 (7:4), 7:6 (7:4)-Sieg gegen Jan-Lennard Struff, der vor einigen Jahren gelegentlich auf den damals noch kleinen Justin aufpasste und aktuell eine schwierige Phase durchmacht, ein aufsehenerregender nächster Schritt. Engels erster Matcherfolg bei einem deutschen ATP-Turnier und sein zweiter Sieg auf der Tour ermöglichen ihm den Sprung in die Top 300 der Welt.

Und es ist der nächste Beweis, dass sich etwas bewegt im deutschen Tennis. Erst schaffte der Berliner Diego Dedura mit ebenfalls 17 Jahren in München den Sprung ins Achtelfinale, nun Engel im Norden - die nächste Generation tritt immer häufiger ins Rampenlicht. Und kriegt so richtig Lust auf mehr.

Engel hat prominente Unterstützer

Engel geht die Karriereplanung dabei höchst professionell an. Sein Manager ist der frühere Davis-Cup-Spieler Carl-Uwe Steeb, er hat einen Medienberater und neben seinem Papa Horst auch Philipp Kohlschreiber im Trainerteam. Die Zusammenarbeit mit der einstigen Nummer 16 der Welt seit Oktober des vergangenen Jahres bringt Fortschritte.

"Ich habe schon immer große Schwünge gehabt und Probleme, wenn es schnell wird", sagte Engel, der bodenständig, aber selbstbewusst auftritt: "Jetzt haben wir viel mit einem kürzeren Ausholen daran gearbeitet." Auch am Aufschlag wird eifrig gefeilt, die Fußstellung habe sich "total verändert".

"Es muss einmal dieser Klick kommen und dann läuft es"

Neben den technischen Feinheiten bringt er körperlich und mental beste Voraussetzungen mit. Auf der großen Bühne des Hamburger Center Courts wackelte Engel auch in kritischen Situationen nicht. "Ich habe schon oft gesagt, es muss einmal dieser Klick kommen und dann läuft es", erklärte er.

Entsprechend unbekümmert wird er sich auch am Mittwoch in ein schweres Achtelfinalmatch gegen den Russen Andrej Rublew stürzen. "Ich habe auf jeden Fall gutes Selbstvertrauen", sagte der Franke Engel, er wolle wieder Spaß haben. Und am liebsten den nächsten großen Namen hopsnehmen.

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