Uli Hoeneß ätzt: "Typisch für Zustand unserer Medien"
Wehe, wenn der FC Bayern nach der Ibiza-Reise vor dem letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga patzt. Der Ärger ist groß, die Profis lassen sich aber nichts zu Schaden kommen. Sie verstehen die Aufregung nicht. Und Uli Hoeneß reagiert mal wieder auf Einiges empfindlich.
Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat die öffentliche Empörung an der Ibiza-Reise der Bayern-Profis zum Anlass für grundsätzliche Kritik an der deutschen Medienlandschaft genommen. "Das sind so Dinge, die typisch sind für den Zustand unserer Medien - dass sie so einen Schwachsinn wie so eine kleine Reise so wichtig nehmen. Es geht nicht mehr um Fußball, es geht um jeden Furz links und rechts daneben", sagte Hoeneß am Abend in München. "Und da müsst ihr euch mal hinterfragen, ob das noch das ist, was die Zuschauer hören, lesen und sehen wollen."
Einige Bayern-Profis waren nach dem vergangenen Wochenende und der Übergabe der Meisterschale in ihrer Freizeit nach Ibiza geflogen und hatten dafür viel Kritik einstecken müssen. "Ich konnte es überhaupt nicht verstehen", sagte Joshua Kimmich nach dem überzeugenden 4:0 (1:0) gegen die TSG Hoffenheim: "Also wir haben drei Tage frei. Wir sind erwachsene Menschen, jeder kann da machen, was er will. Wenn jetzt einer zwei Tage auf Ibiza war, heißt das nicht, dass das irgendwie unprofessioneller ist."
Müller genervt von "Moralaposteln"
Auch Thomas Müller nutzte die Gelegenheit, mit den Kritikern abzurechnen, die sich über die Reise einiger Bayern-Profis nach der gewonnenen Meisterschaft echauffiert hatten. "Wenn man mit dem Finger auf jemanden zeigen kann, sind wir in Deutschland immer ganz vorne dabei", schimpfte Müller. Nach dem klaren Bayern-Sieg "darf sich jeder, der Moralapostel war, gerne mal im Spiegel anschauen und schauen, was in seinem Leben so los war".
Die Mannschaft habe die mediale Schelte "nicht verdient" gehabt, ergänzte Kapitän Manuel Neuer: "Jeder muss auf seinen Teller schauen." Es sei dennoch einfach "wichtig" gewesen, dass das Team gegen Hoffenheim performt habe. Er sehe den gemeinsamen Ibiza-Trip viel eher als "sehr positives Zeichen von uns als Mannschaft", betonte Kimmich: "Wir haben uns echt den Arsch aufgerissen diese Saison, dass wir dann auch solche Dinge zusammen als Truppe feiern."
Den Bayern war unter anderem vorgeworfen worden, den Wettbewerb im Abstiegskampf zu verzerren. "Hoffenheim hätte sich gewünscht, dass wir nicht nach Ibiza gereist wären", sagte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen. So sei das Team erst richtig angestachelt gewesen.
Hoeneß hat genug von Spekulationen
Hoeneß zeigte sich mit der Bundesliga-Saison der Münchner zufrieden. Wer ihm vor der Spielzeit gesagt hätte, dass Bayern 13 Punkte vor Titelverteidiger Bayer Leverkusen und 25 Punkte vor Dortmund liegt, den hätte er "für verrückt erklärt", beteuerte Hoeneß. "Wenn man die Medien der letzten Wochen verfolgt hat, hatte man immer das Gefühl, der FC Bayern spielt eine ganz schwache Saison. So souverän haben wir selten die Meisterschaft geholt."
Zum Thema Florian Wirtz, der in dieser Woche zu Verhandlungen nach England gereist war, wollte Hoeneß inhaltlich nicht sprechen. "Wir versorgen Euch irgendwann mit Fakten und nicht mit weiteren Spekulationen. Dafür seid ihr zuständig", sagte Hoeneß. Der Star von Bayer Leverkusen könnte in diesem Sommer wechseln. Der FC Bayern gilt als einer der aussichtsreichsten Anwärter. Doch auch der FC Liverpool, Manchester City und Real Madrid werden als Kandidaten gehandelt. Hoeneß reagierte dünnhäutig: "Ihr habt doch wochenlang schönen Mist geschrieben."
Auch die Spekulationen, wonach Nationalspieler Sané die Bayern verlassen könnte, nachdem er ein Angebot des Klubs zur Vertragsverlängerung abgelehnt hat, stießen Hoeneß sauer auf. "Warum macht ihr immer so Spekulationen? Er hat uns nicht mitgeteilt, dass er weggeht", sagte er: "Ihr müsst alle miteinander lernen, dass Entscheidungen erst diskutiert werden, wenn sie getroffen sind. Wenn er weggeht, dann werden wir dazu was sagen."
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