Die Spieler und Fans mussten viel Geduld aufbringen. Verzweifelt versuchten Hallen-Mitarbeiter, den Schaden am Eis zu beheben. Sie schafften es nicht auf die Schnelle. Die Schiedsrichter reagierten und schickten die deutsche und norwegische Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft drei Minuten vor Ende des ersten Abschnitts in die Kabine und zogen die Drittelpause vor. Mit viel Mühe schafften es die Eismeister, die gefährlichen Löcher in der Spielfläche zu stopfen. Auch im zweiten Drittel mussten die Spieler beim hart erkämpften 5:2 der Deutschen das Eis wegen Reparaturarbeiten verlassen.

Die Kritik am Co-Gastgeber Dänemark und der Qualität des Eises in der Messehalle von Herning, einer 50.000-Einwohnerstadt im Herzen von Dänemark, wächst von Spiel zu Spiel. „Jetzt muss ich aufpassen, was ich sage. Nicht, dass ich noch eine Rüge vom Weltverband bekomme“, sagte der deutsche Nationaltorwart Philipp Grubauer. Neben den Löchern, die zu schweren Verletzungen führen können, beklagten die Spiele die Härte des Eises. Offensichtlich wegen zu hoher Temperaturen war das Eis sehr weich, sodass schnelle und scharfe Pässe beinahe unmöglich waren.

„Meiner Meinung nach ist es gefährlich für den Spieler. Man kann kaum noch einen Pass spielen. Es ist wie auf einem Weiher, der schmilzt“, sagte Grubauer. Der NHL-Goalie der Seattle Kraken empfiehlt den Organisatoren, die Drittelpausen womöglich „um ein bis zwei Minuten zu verlängern. Damit das Eis länger anzieht.“

Die Mehrzweck-Arena „Jyske Bank Boxen“ in Herning war bereits 2018 WM-Spielort. Damals gab es keine Probleme mit dem Eis. Die Halle ist Teil des Messecenters und wird für Großveranstaltungen wie Konzerte und Handball-Länderspiele genutzt. Bundestrainer Harold Kreis nahm die durch die schlechte Eisqualität verursachten Vorfälle „zur Kenntnis“. Der 66 Jahre alte deutsch-kanadische Coach sagte: „Wir halten uns nicht lange damit auf, weil wir unsere Energie nicht vergeuden wollen. Die Mannschaft ärgert sich. Es ist natürlich frustrierend.“

„Eines der härtesten WM-Spiele“

Trotz der einer Weltmeisterschaft unwürdigen Eisfläche und eines extrem hart an der Grenze zur Unfairness auftretenden Gegners feierte das Team gegen Norwegen den dritten Sieg im dritten Spiel. „Das war eines der härtesten Spiele, das ich bisher bei einer WM gespielt habe. Wir haben zur richtigen Zeit die Tore gemacht. Es ist gut, dass wir im Turnierverlauf bisher noch nicht gestolpert sind und unsere Aufgaben erfüllt haben“, sagte Stürmer Marc Michaelis.

Zuvor gewann die Nationalmannschaft gegen Ungarn (6:1) und Kasachstan (4:1). „Die Jungs haben ein hart umkämpftes Spiel über 60 Minuten gemacht. Wir haben jetzt drei Siege in drei Spielen - gegen Mannschaften, bei denen ich sagen würde: Wir sollen das Spiel gestalten. Die Jungs haben das sehr gut gemeistert, jedes Spiel für sich. Das war jetzt ein guter Start in die ersten drei Spiele.“

Alles drei waren Pflichtsiege, um das Minimalziel – die Qualifikation für das Viertelfinale – zu erreichen. „In den nächsten Spielen müssen wir dann unser bestes Eishockey zeigen“, sagte Michaelis. Mit der Schweiz, den USA und Tschechien warten nacheinander die drei Top-Teams der Vorrundengruppe auf das deutsche Nationalteam.

Miese Eisqualität – „Machen das Beste draus“

Den Anfang des Dreierpacks macht das Spiel gegen die Schweiz am Donnerstag (16.20 Uhr, live bei MagentaSport und ProSieben). Das Team um die NHL-Stars Nico Hirschier, Timo Meier und Kevin Fiala gilt wieder einmal als Geheimfavorit des Turniers. Diese Stellung untermauerten die Eidgenossen mit einem eindrucksvollen 3:0-Sieg gegen die USA. Während es für die Deutschen am Tag nach dem Sieg gegen Norwegen aufs Eis zum Training ging, gönnte der Schweizer Trainer seinem Team nach drei Spielen in vier Tagen einen freien Tag. „Wir haben uns einen Day off verdient, es gibt einen Familientag. Es freut mich, dass wir es so auch genießen können“, sagte Patrick Fischer.

Mit einem Sieg gegen die Schweiz könnte Deutschland schon vorzeitig die Qualifikation für das Viertelfinale perfekt machen. Beim Duell gegen die ewigen Rivalen soll die miese Eis-Qualität eine untergeordnete Rolle spielen. Kapitän Moritz Seider versprach: „Wir machen das Beste daraus. Es ist für beide Mannschaften gleich. Da gibt es keine Ausreden.“

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