Die Bundesliga-Saison neigt sich dem Ende entgegen, es wird Zeit, Bilanz zu ziehen. Zum Beispiel über die Einkäufe der Klubs vor der Saison. Und wo Licht ist, ist auch immer Schatten. Wer schlug so gar nicht ein? Wer konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Unsere Flop Ten der Transfers.

Platz 10: Wahi versteht die Eintracht noch nicht

Als Omar Marmoush im Winter zu Manchester City wechselte, brauchte Eintracht Frankfurts Sportchef Markus Krösche nur einen Tag, um einen Nachfolger zu präsentieren: Elye Wahi (Vertrag bis 2030) kam für 20 Millionen Euro plus fünf Millionen Boni von Olympique Marseille. Seitdem stand der Stürmer allerdings erst zehnmal auf dem Platz, startete nur einmal von Beginn an. Torbeteiligungen: null. Am Anfang war die mangelnde Fitness Hauptkritikpunkt, der Franzose verletzte sich unter anderem am Knie. Zudem soll er das Eintracht-Spiel noch nicht verstanden haben, muss sich taktisch weiterentwickeln. Wenn Topangreifer Hugo Ekitiké im Sommer gehen sollte, muss Wahi sich deutlich steigern.

Platz 9: Garcia ist im Mittelfeld nur vierte Wahl

Für 18 Millionen Euro war Aleix García von Girona in Spanien nach Leverkusen gewechselt. Der Nationalspieler wurde bisher aber nicht zur erhofften Verstärkung. Im defensiven Mittelfeld war er hinter Granit Xhaka, Exequiel Palacios und Robert Andrich nur die Nummer vier. Garcías Spiel lebt von langen Flugbällen, Leverkusen baut meist über kurze Flachpässe auf. Obwohl sich Xabi Alonso für Garcías Verpflichtung eingesetzt hatte, könnte der bevorstehende Trainerwechsel zur Chance werden.

Platz 8: Geertruida kann Simakan nicht ersetzen

Ex-Trainer Marco Rose und der nach Salzburg abgewanderte Sportdirektor Rouven Schröder holten Lutsharel Geertruida für 20 Millionen Euro zu RB Leipzig als Euro als Ersatz für den abgewanderten Mo Simakan. Der niederländische Verteidiger spielte zunächst zwar viel, konnte aber weder sportlich noch charakterlich die Lücke des französischen Mentalitätsspielers schließen. Zuletzt wandelte Geertruida zwischen Startelf, Kurzeinsätzen und Bank.

Platz 7: Sieb hat ein Ausdauer-Problem

Für zwei Jahre hat Mainz 05 Armindo Sieb vom FC Bayern ausgeliehen. Überzeugen konnte der Offensivspieler, der im Sommer kam, allerdings noch nicht. In 27 Spielen kommt er auf zwei Tore und drei Vorlagen, seine Startelf-Quote liegt bei gerade einmal 16 Prozent. Eigentlich sollte Sieb dabei helfen, den zu Brighton gewechselten Brajan Gruda zu ersetzen. Eins von Siebs Problemen: die mangelnde Ausdauer. In der Liga spielte er nie länger als 67 Minuten. Der Offensivspieler soll ein ungewöhnlich kleines Lungenvolumen haben. Dem Klub fiel das schon beim Medizincheck im Sommer auf, trotzdem holte er sich das Bayern-Talent.

Platz 6: Couto ist seinen Preis bislang nicht wert

Yan Couto kam als Leihe von Manchester City, im Sommer muss Borussia Dortmund ihn für rund 25 Millionen Euro fest verpflichten. Eigentlich war der Brasilianer als rechter Schienen-Spieler in einer Fünferkette eingeplant. Weil Ex-Trainer Nuri Sahin jedoch meist Viererkette spielen ließ, wirkte Couto wie ein Fremdkörper. Daher auch seine mickrige Bilanz: 20 Bundesliga-Spiele, nur achtmal in der Startelf – keine Torbeteiligung. Immerhin: Im System vom neuen Trainer Niko Kovac mit Fünferkette scheint er etwas besser zu funktionieren. Für den hohen Preis zeigt er jedoch viel zu wenig.

Platz 5: Skov Olsen stand nur dreimal in der Startelf

Andreas Skov Olsen war Wolfsburgs Königstransfer des Winters. Der Däne kam für 14 Millionen Euro Ablöse von Club Brügge und sollte offensiv den nach Leipzig abgewanderten Ridle Baku ersetzen. Doch bisher stand Skov Olsen nur in vier Spielen in der Startelf und wurde in 14 Partien auch nur weitere sechsmal eingewechselt. Immerhin: Bei einem seiner letzten Joker-Einsätze schoss er sein erstes Tor für den VfL, das brachte beim 2:3 gegen Leipzig aber nichts.

Platz 4: Alvero spielt bei Werder keine Rolle mehr

Skelly Alvero galt in Bremen bei seiner Verpflichtung von Olympique Lyon als hoffnungsvolles Mittelfeld-Talent. „Er bringt mit seiner Körperlichkeit und seinen fußballerischen Fähigkeiten Qualitäten mit, die unserem Spiel guttun“, sagte Trainer Ole Werner. Nach einer Saison ist klar: Der Franzose kommt einfach nicht in Tritt. Bei keinem seiner zwölf Bundesliga-Einsätze konnte er überzeugen (kein Tor, keine Vorlage). Bei Werder spielt der 4,75 Millionen Euro teure Transfer aktuell keine Rolle mehr.

Platz 3: De Wit soll direkt wieder gehen

Dani de Wit sollte Bochums neuer Anführer der Offensive werden, das Spiel lenken und den VfL zum Klassenerhalt führen. Deshalb erhielt der Holländer, der ablösefrei von Alkmaar kam, einen Vertrag bis 2028. Er gehört zu den Top-Verdienern. Ansonsten ist wenig top. Bochum hätte ihn bei einem Angebot schon im Winter abgegeben. Jetzt soll er erenut gehen. Unter Trainer Dieter Hecking, der Anfang November übernommen hatte, spielte de Wit nur zweimal über 90 Minuten.

Platz 2: Hranac ist zu schlecht für die Bundesliga

Im vergangenen Sommer kam Robin Hranac (25) für acht Millionen Euro von Viktoria Pilsen nach Hoffenheim. Seitdem hat der Innenverteidiger lediglich vier Ligapartien absolviert, keine einzige über 90 Minuten. Und das, obwohl er nie verletzt war. Zuletzt durfte Hranac bei der 1:3-Niederlage in Leverkusen ran – am 2. Februar. Die einfache Wahrheit: Der Tscheche ist nicht gut genug für die Bundesliga. Ihm fehlt insbesondere die fußballerische Qualität. Sein Marktwert fiel zuletzt von acht auf 3,5 Millionen Euro. Kommt ein passendes Angebot, kann er im Sommer gehen. Slavia Prag prüfte zuletzt einen Transfer.

Platz 1: Der 51-Millionen-Flop des FC Bayern

Joao Palhinha, den schon Ex-Coach Thomas Tuchel zum FC Bayern holen wollte, wurde für 51 Millionen Euro vom FC Fulham als Abräumer im Mittelfeld geholt. Der Portugiese fand aber nie ins System und verletzte sich zudem (Muskelbündelriss). Seine Bilanz: 23 Pflichtspiele, kein Tor, kein Assist. Sein Marktwert sank von 55 auf 40 Millionen Euro. Palhinha will trotzdem in München bleiben, lernt weiter Deutsch. Die Bayern aber wollen ihn abgeben, möglichst ohne Verlust. Das wird wohl nur bei einem Wechsel in die Premier League möglich sein. Dort genießt der Sechser weiterhin einen guten Ruf.

Der Text wurde für das Sport-Kompetenzcenter (WELT, SPORT BILD, BILD) erstellt und zuerst in SPORT BILD veröffentlicht.

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