Becker kritisiert junge Generation – „Sie haben Panikattacken, wenn man sie fordert“
Der dreimalige Wimbledonsieger Boris Becker hat den Tennis-Nachwuchs in Deutschland kritisiert und der Jugend mangelnden Einsatz vorgeworfen. „Ich habe die Erfahrung gemacht mit der Generation von um die 20-Jährigen: Denen ist vieles zu anstrengend, zu schwierig“, sagte Becker dem „Spiegel“.
„Die kommen mit dem Druck nicht klar. Sie haben Panikattacken, wenn man sie fordert.“ Vielen sei eine Work-Life-Balance wichtiger als der Erfolg. „Alles ganz gemütlich, alles ganz nett“, kritisierte Becker.
Der 57-Jährige sieht die Verantwortung dafür auch beim Verband. „Beim Deutschen Tennis Bund sind viele ehrenwerte Leute, die haben alle ihre Verdienste. Aber was den Sport betrifft, das Verständnis, warum man ein Match gewinnt oder nicht, wie man eine Trainingswoche gestaltet, da sehe ich das Fachwissen nicht“, sagte Becker, der in der Vergangenheit einige Jahre für den Herren-Bereich beim DTB zuständig war.
Becker verteidigt Rittner
Becker zeigte sich in dem Interview auch solidarisch mit der ehemaligen Bundestrainerin Barbara Rittner, die den Verband Anfang 2024 verlassen musste. Rittner wurde damals für ihre anspruchsvolle Art kritisiert, insbesondere mit jüngeren Spielerinnen. „Wenn es jetzt die Nummer eins oder Nummer fünf der Welt wäre, die sich beschwert, dann würde ich denken, okay, sie weiß, wie es geht. Aber wenn sich die Nummer 90 beschwert oder die Nummer 129, dann verstehe ich es nicht“, verteidigte Becker die ehemalige Tennisspielerin.
Hinter dem Weltranglisten-Zweiten Alexander Zverev klafft im deutschen Herren-Tennis eine große Lücke. In Daniel Altmaier (67.) und Jan-Lennard Struff (79.) stehen aktuell nur noch zwei weitere Deutsche in den Top 100. Bei den Damen sieht es nicht besser aus. Beste Deutsche ist aktuell Eva Lys auf Platz 68. Ansonsten zählen lediglich Tatjana Maria (80.) und Laura Siegemund (95.) zu den besten 100.
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