HSV-Coach gibt den Fans eine Aufgabe mit ins Stadion
Merlin Polzin vom Hamburger SV hat vor der möglichen Rückkehr in die Fußball-Bundesliga die Fans des Zweitligisten aufgefordert, die Mannschaft in der Partie gegen den SSV Ulm auch in Schwächephasen zu unterstützen. „Die Stadt und alle HSVer brennen auf dieses Spiel“, sagte der 34 Jahre alte Trainer vor der Partie am Samstagabend (20.30 Uhr/Sport1&Sky).
„Jeder, der das Privileg hat, ein Ticket bekommen zu haben“ habe beim Betreten des ausverkauften Volksparkstadions „die Aufgabe, die Mannschaft maximal zu pushen“, stellte der Coach klar. „Vielleicht sind die Jungs, einfach weil es so kurz vor dem großen Ziel ist, dann noch ein bisschen angespannter. Die Vorfreude ist brutal da“, meinte Polzin. Wahrscheinlich werde die Partie kein Spektakel werden, vermutete der Trainer. Und warnte vor dem „sehr ekligen Fußball“ im positiven Sinne der Ulmer, die gegen den Abstieg spielen.
Beim Hamburger SV ist die Euphorie vor dem womöglich entscheidenden Heimspiel jedenfalls riesengroß. „Die Ticketnachfrage lag im mittleren sechsstelligen Bereich. Sie war noch nie so hoch wie jetzt“, sagte HSV-Vorstand Eric Huwer.
„Wir hatten hier schon Stadtderbys, wir hatten schon Relegations-Rückspiele wie gegen Stuttgart oder Hertha BSC Berlin. Aber das hier toppt alles, was bisher da war“, sagte Huwer vor dem mit 57.000 Zuschauern seit langem ausverkauften Heimspiel.
„Es kribbelt in der gesamten Stadt. Alle wollen dabei sein, aber wir können leider nicht alle Ticketwünsche erfüllen“, sagte Huwer. „Es ist viel Vorfreude dabei. Wir haben am Samstag ein großes Spiel vor uns.“
Die Partie gegen den SSV Ulm 1846 wird auch ein wichtiger Bestandteil einer bald erscheinenden Doku über den HSV sein. Auf der Digital- und Marketing-Messe präsentierte OMR-Chef Philipp Westermeyer jüngst erste Ausschnitte daraus. Dafür hat das OMR-Team den Club seit knapp zwei Jahren bei der Mission Aufstieg begleitet.
Huwer fand auch lobende Worte für Stefan Kuntz, der seit einem Jahr als HSV-Sportvorstand die Geschicke leitet. „Stefan Kuntz kann am besten erzählen, wie man mit Druck umgeht. Wenn du 1996 in Wembley im Halbfinale einen Elfmeter schießt, dann kann man die eine oder andere Erfahrung austauschen.“ sagte Huwer und fügte hinzu: „Er ist genau der richtige Mann im Moment.“
Bierhoff glaubt fest an den Aufstieg
Der langjährige Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff ist jedenfalls fest vom Aufstieg des Hamburger SV überzeugt. „2:0 für Hamburg und eine große Feier“, tippt Bierhoff. Dass der HSV diesen Vorsprung noch verspielt, kann sich Bierhoff nicht vorstellen. „Natürlich ist psychologischer Druck da, weil man auch viel verlieren kann. Aber ich glaube nicht, dass sie sich das jetzt im Heimspiel nehmen lassen“, sagte Bierhoff, der 1988 und 1989 auch eineinhalb Jahre für den HSV spielte.
„Ich drücke natürlich auch Stefan Kuntz die Daumen, dass er mit der Mannschaft aufsteigt und Hamburg schön feiern kann“, sagte Bierhoff. Die beiden Stürmer gewannen 1996 in England gemeinsam den EM-Titel.
Gegner Ulm droht der Abstieg
Und die akut abstiegsbedrohten Ulmer? Deren Trainer Robert Lechleiter erwartet die „größtmögliche Aufgabe“ für seine Mannschaft. „Man bekommt das medial natürlich mit, was in Hamburg los ist. Aber ich glaube, es ist ein Spiel, wo für beide viel Druck drauf ist“, sagte der Coach. Die „Spatzen“, bei denen Kapitän Johannes Reichert verletzungsbedingt weiter fehlen wird, würden als zweiter Absteiger nach Jahn Regensburg feststehen, wenn sie verlieren und Preußen Münster bereits am Freitagabend gegen Hertha BSC punkten sollte.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke