Magdeburger Mentalitäts-Maschinen surfen auf der Welle des Wahnsinns
Nach der magischen Nacht von Veszprem reist der SC Magdeburg wieder zum Final Four der Champions League. Gisli Kristjansson krönt vier Sekunden vor dem Ende eine beeindruckende Aufholjagd. In Köln soll im Juni der fünfte Titel der Vereinsgeschichte her.
Während der Wahnsinn von Veszprem seinen Lauf nahm, strahlte Bennet Wiegert eine beeindruckende Ruhe aus - beim Gedanken an Köln wurde der Coach anschließend aber doch emotional. Weil sein SC Magdeburg dort Mitte Juni schon wieder um den größten Titel im Vereinshandball spielen darf: "Ich bin sehr stolz, dass wir es wieder nach Köln geschafft haben", sagte Wiegert nach dem hochdramatischen Einzug ins Final Four der Champions League.
Stolz, betonte der Trainer, sei er "nicht nur auf die Spieler, sondern auf alle im Verein"; und das auch nicht nur "wegen des jüngsten Erfolgs", den der SCM am Donnerstagabend beim KC Veszprem gefeiert hatte. Nach dem Unentschieden im Hinspiel lag Magdeburg im ungarischen Hexenkessel bereits mit vier Toren zurück, doch Gisli Kristjansson krönte vier Sekunden vor dem Ende eine beeindruckende Aufholjagd mit seinem Treffer zum 28:27-Endstand.
Zum dritten Mal in Folge zog der Traditionsverein aus dem Osten deshalb ins Final Four (14. und 15. Juni) in der Kölner Arena ein. Und könnte dort auf den Liga- und Meisterschaftskonkurrenten Füchse Berlin treffen. Die Hauptstädter stehen ebenso unter den besten vier Teams des Kontinents wie der französische HBC Nantes und der ewige FC Barcelona, Titelverteidiger und Rekordsieger mit zwölf Erfolgen.
"Jede Minute der Atmosphäre genossen"
Achtmal weniger, nämlich viermal hat der SCM Europas Thron bestiegen. 1978 und 1981 (damals Cup der Landesmeister) war das, sowie 2002 und 2023. Nun also bietet sich die Möglichkeit auf den nächsten Erfolg im wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb, der heute sponsorenbedingt den interessanten Namen "Maschinensucher EHF Champions League" trägt.
Zu finden waren am Donnerstagabend gleich mehrere "Maschinen" in der Magdeburger Mannschaft, zumindest in Sachen mentaler Stärke. Völlig unbeeindruckt vom späten Vier-Tore-Rückstand, der aufgeheizten Stimmung und den prominenten Namen beim Gegner überzeugten die Magdeburger in der Schlusshase mit ihrer Abwehr. Und belohnten sich schließlich mit den entscheidenden Treffern in der Offensive.
"Es war ein emotionaler, intensiver Kampf, und ich habe jede Minute der Atmosphäre genossen, in der wir empfangen wurden", sagte Wiegert. Zuvor hatte der Coach während seiner Auszeit eine fast schon unverschämte Gelassenheit ausgestrahlt und seine Spieler perfekt vorbereitet in den letzten Angriff geschickt.
In der Form jedenfalls, die die Magdeburger in Ungarn an den Tag legten, sind sie in Köln für jeden Gegner ein harter Brocken. Auch weil der SCM nach der magischen Nacht von Veszprem mit jeder Menge Rückenwind anreisen wird. "Im Moment", sagte Wiegert, "gibt es in unserer Umkleidekabine nur glückliche Menschen".
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