Jérôme Boateng hat sich ein klares Ziel gesteckt: Er möchte Fußballtrainer werden, am liebsten im Profibereich. Die B-Lizenz hat der Weltmeister bereits. Und nun offensichtlich einen besonderen Platz als Hospitant.

Der FC Barcelona postete in der Nacht von Donnerstag auf Freitag auf seinem Instagram-Account ein Video, das den 37-Jährigen auf dem Trainingsplatz des katalanischen Topklubs zeigt.

Der ehemalige Innenverteidiger, der im vergangenen September seine Karriere als Spieler beendete, wird von Stürmerstar Robert Lewandowski begrüßt, mit dem er zwischen 2014 und 2021 beim FC Bayern spielte. Daneben steht Trainer Hansi Flick, der beide Spieler von 2019 bis 2021 in München trainierte und in der Saison 2019/20 zu einem historischen „Sextuple“ aus Meisterschaft, Champions-League-Gewinn und Titeln im DFB-Pokal sowie im nationalen und im europäischen Supercup führte.

In dem Video wird nichts über den Grund des Boateng-Besuchs verraten. Der FC Barcelona schreibt darunter lediglich: „Besonderer Besuch beim Training heute.“ Laut der „Bild“ darf Boateng in Barcelona zehn Tage hospitieren. In dieser Zeit soll er das Trainerteam um Flick eng begleiten. Das hat ihm der einstige Bundestrainer auch aus alter Verbundenheit ermöglicht.

Boateng sagte im exklusiven Interview mit WELT AM SONNTAG im vergangenen September: „Hansi Flick ist für mich ein Riesenvorbild. Wie Jupp Heynckes bringt er als Mensch und Trainer einfach alles mit. Die beiden und Pep Guardiola waren meine besten Trainer, auch Horst Hrubesch und Huub Stevens waren super. Mit Hansi habe ich schon gesprochen. Ich darf bei ihm beim FC Barcelona hospitieren, wann immer ich möchte. Ich freue mich sehr darauf.“

Boateng wollte kürzlich auch beim FC Bayern hospitieren. Er kennt Vincent Kompany seit Jahren, spielte mit ihm für den HSV und Manchester City und ist mit dem Trainer der Münchner befreundet. Kompany stimmte auch zu, doch nach Fan-Protesten entschied der FC Bayern laut einer offiziellen Klubmitteilung gemeinsam mit Boateng, dass es nichts wird mit der angedachten Hospitanz. Fans hatten unter anderem bei Heimspielen der Bayern im Stadion mit Plakaten gegen Boateng protestiert und sich gegen eine Zusammenarbeit des Klubs mit dem einstigen Weltklasse-Abwehrspieler ausgesprochen.

Hintergrund: Boateng wurde 2024 wegen vorsätzlicher Körperverletzung an seiner Ex-Freundin schuldig gesprochen, aber im Berufungsverfahren vor Gericht nur verwarnt. Vorbestraft ist Boateng nicht. Insbesondere die Ultras wollen ihren ehemaligen Star dennoch nicht mehr mit dem FC Bayern verbunden sehen.

Boateng plant bis Anfang des neuen Jahres weitere Hospitanzen im Weltfußball. Er sagte WELT AM SONNTAG kürzlich: „Jetzt möchte ich die A-Lizenz und den Fußball-Lehrer machen. Und sobald wie möglich als Assistenztrainer bei einem Verein beginnen.“

Deutschlands Fußballer des Jahres 2016 sagte zudem: „Nicht jeder gute Spieler ist automatisch ein guter Trainer. Diese Challenge reizt mich. Ich möchte meine Erfahrung weitergeben. Und mich aus meiner Komfortzone in einen neuen Bereich begeben. Ich habe auch Anfragen, bei denen es um eine Tätigkeit als Spielerberater geht. Aber da sehe ich mich nicht.“

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