Da braut sich etwas zusammen: US-Klub Philadelphia Union suspendiert den deutschen Sportdirektor Ernst Tanner. Hintergrund: Die Major League Soccer (MLS) hat erneut ein Verfahren gegen den 59-Jährigen eingeleitet. Der Vorwurf: Rassistisches und homophobes Verhalten während seiner siebenjährigen Amtszeit.

Der „Guardian“ hatte berichtet, dass Ende Januar Beschwerde bei der MLS-Spielergewerkschaft gegen Tanner eingereicht wurde. Demnach soll er sich rassistisch über schwarze Spieler, Trainer und Schiedsrichter geäußert haben. Zudem verwende Tanner angeblich sexistische und homophobe Ausdrücke am Arbeitsplatz, und es sei zu unangemessenem Körperkontakt gekommen.

Die MLS hatte die Vorwürfe bereits untersucht, den Fall jedoch mangels Bestätigung im September eingestellt. Tanner sei aber „verpflichtet, an einem strukturierten Schulungsprogramm zur Verbesserung des professionellen Verhaltens am Arbeitsplatz teilzunehmen“.

„Die MLS unterhält eine anonyme Meldehotline“

Nach Veröffentlichung des „Guardian“-Berichts kündigte die Liga nun aber an, die Untersuchung wieder aufzunehmen. In einer Stellungnahme heißt es: „Nach der Veröffentlichung eines Artikels, der neue Anschuldigungen und möglicherweise neue Informationen enthielt, wird die MLS die Untersuchung wieder aufnehmen. Die MLS unterhält eine anonyme Meldehotline und ermutigt jeden, der über relevante Informationen verfügt, sich zu melden.“

Philadelphia Union reagiert ebenfalls auf die Anschuldigungen: „Die Philadelphia Union nimmt alle Vorwürfe des Fehlverhaltens äußerst ernst und setzt sich für ein sicheres, respektvolles und inklusives Umfeld für alle mit unserem Verein verbundenen Personen ein. Diskriminierung, Belästigung oder missbräuchliches Verhalten jeglicher Art haben hier keinen Platz, und alle Mitarbeiter sind verpflichtet, jährlich ein Sensibilisierungstraining zu absolvieren.“

Und weiter: „Obwohl eine kürzlich durchgeführte Untersuchung der MLS die Vorwürfe gegen Sportdirektor Ernst Tanner nicht bestätigen konnte, hat die MLS der Union mitgeteilt, dass sie die Untersuchung wieder aufnehmen wird. Die Union kooperiert weiterhin uneingeschränkt. Herr Tanner wurde während der Untersuchung von der Union vorübergehend freigestellt. Das Wohlergehen unserer Spieler, Fans, Mitarbeiter und der gesamten Gemeinschaft hat für uns während des gesamten Prozesses oberste Priorität.“

Entdecker von Julian Nagelsmann

Tanner selbst sagt laut „Guardian“: „Ich weise diese Anschuldigungen weiterhin entschieden zurück. Meine Priorität gilt dem Team, den Mitarbeitern und der Philadelphia-Union-Gemeinschaft, insbesondere in dieser wichtigen Phase, in der das Team die Chance hat, in den Play-offs weiterhin erfolgreich zu sein. Ich werde uneingeschränkt mit den Ermittlungen der Liga kooperieren, um meinen guten Namen und Ruf wiederherzustellen.“

Seit 2018 ist Tanner bei Philadelphia Union. Vor seiner Zeit in den USA war er Nachwuchsdirektor bei 1860 München und der TSG Hoffenheim. Zudem agierte er bei den Kraichgauern als Sportchef und war anschließend sechs Jahre Leiter der Akademie von RB Salzburg. Tanner gilt außerdem als der Entdecker von Bundestrainer Julian Nagelsmann, der schließlich im Februar 2016 im Alter von 28 Jahren Chefcoach in Hoffenheim wurde.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke