Adeyemi gegen Slowakei auf der Bank – BVB informierte den DFB über Strafbefehl
Es ist eine Baustelle, die Bundestrainer Julian Nagelsmann vor dem entscheidenden Qualifikationsspiel für die Weltmeisterschaft nicht gebrauchen kann. Vor der Partie gegen die Slowakei am Montagabend (20.45 Uhr, ZDF und im WELT-Liveticker) wurde nicht nur über die Aufstellung und Taktik der deutschen Nationalmannschaft gesprochen, sondern vor allem über Karim Adeyemi.
Der 23-jährige Offensivspieler von Borussia Dortmund, der im Spiel der Nationalelf in Luxemburg (2:0) wegen einer Gelbsperre fehlte, soll wegen illegalen Waffenbesitzes zu einer Geldstrafe von 450.000 Euro verurteilt worden sein. Die Geldstrafe, berichtete die „Bild“, entspricht 60 Tagessätzen zu je 7500 Euro – und wurde auf Grundlage des Nettoeinkommens des neunmaligen Nationalspielers festgelegt. Polizeibeamte sollen bei Adeyemi auf einen Schlagring sowie ein Elektroimpulsgerät gestoßen sein – beides Gegenstände, deren Erwerb, Besitz und das Führen in Deutschland strafbar sind.
Dem Deutschen Fußball-Bund war dies offensichtlich nicht bekannt, als Nagelsmann Adeyemi für die entscheidende Partie gegen die Slowakei nachnominierte. Nach Informationen der Bild war es nicht Adeyemi, der die DFB-Verantwortlichen über den Strafbefehl in Kenntnis setzte.
Der Strafbefehl gegen den BVB-Star wurde laut Staatsanwaltschaft am 30. Oktober rechtskräftig. Adeyemi reiste am Mittag des 10. November zum Nationalmannschafts-Treffpunkt in Wolfsburg an. Vier Tage später – am Freitag, dem 14. November – konfrontierte „Bild“ Adeyemis Arbeitgeber Borussia Dortmund mit dem Strafbefehl seines Profis.
BVB-Geschäftsführer rief bei Rudi Völler an
Daraufhin reagierte Borussia Dortmund. Laut „Bild“ rief Geschäftsführer Lars Ricken am Samstagvormittag DFB Sportdirektor Rudi Völler an, um ihn über den Strafbefehl von Adeyemi in Kenntnis zu setzen. Ricken tat dies erst am Samstag, weil er vor dem Länderspiel in Luxemburg am Freitagabend keine Unruhe bei der Nationalmannschaft stiften wollte.
Nagelsmann reagierte vor dem Slowakei-Spiel angesprochen auf die Causa Adeyemi entsprechend gereizt: „Rudi und ich haben mit ihm gesprochen. Ich glaube, ihr seht es mir nach: Es ist eine Thematik, die Raum und Zeit einnimmt, die ich als Trainer vor so einem Spiel gerade nicht habe. Von daher werde ich das nicht weiter kommentieren. Das Thema ist jetzt vor so einem bedeutenden Spiel und für uns alle, auch beim Deutschen Fußball-Bund, zu groß. Das Thema behandeln wir nach dem Spiel“, sagte Nagelsmann.
Der Trainer reagierte auf den Trubel um den Stürmer – Adeyemi sitzt gegen die Slowakei nur auf der Bank. Es ist auch unwahrscheinlich, dass er im Laufe der Partie eingewechselt wird.
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