THW Kiel gewinnt "geiles Spiel", aber bangt um Torwart-Titan
Die deutschen Mannschaften starten makellos in die European League: Vier Spiele, vier deutsche Siege. Besonders der Trainer vom Rekordmeister schwärmt - obwohl er sich Sorgen um seinen Weltklasse-Torwart Andreas Wolff machen muss.
Der THW Kiel ist mit einem Sieg in die Vorrunde der Handball-European-League gestartet. Drei Tage nach der Derby-Niederlage in der Bundesliga gegen die SG Flensburg-Handewitt setzte sich der deutsche Rekordmeister in der Gruppe B bei Montpellier HB in Frankreich mit 30:28 (16:9) durch. Beste Werfer der Kieler war Veron Nacinovic. Der Kreisläufer, der im Sommer aus Montpellier zum THW gekommen war, erzielte sechs Treffer. "Dieses Spiel war geil", schwärmte THW-Trainer Filip Jicha nach dem Erfolg vor 6000 Zuschauern. "Montpellier ist einer der größten Vereine im Vereinshandball mit einer großen Tradition, und für diese Spiele wird man Handballer."
Gegen die Franzosen, gegen die sie im Mai beim Final Four in Hamburg noch im Halbfinale verloren hatten, erwischten die Kieler einen guten Start. Schon nach acht Minuten lagen die Norddeutschen mit 6:1 in Führung.
Nationalkeeper Wolff verletzt
In der 27. Minute verletzte sich dann aber Nationaltorhüter Andreas Wolff beim Stand von 15:9 am Rücken und musste seinen Platz für den erst 20 Jahre alten Leon Nowottny räumen. Der Schlussmann aus dem eigenen Nachwuchs machte seine Sache gut, konnte jedoch auch nicht verhindern, dass die Franzosen auf 18:20 (39.) und 26:27 (52.) verkürzten. Die Kieler behielten aber jederzeit die Ruhe. In Unterzahl erzielte Eric Johansson in der 59. Minute das vorentscheidende 30:27 für die Norddeutschen.
Ob sich Wolff schwerer verletzt hat, ist noch nicht bekannt. Ein Ausfall des Weltklasse-Torwarts, der vor zwei Jahren wegen eines Bandscheibenvorfalls bereits vor dem Karriereende stand, wäre auch für die deutsche Nationalmannschaft mit Blick auf die im Januar anstehende Europameisterschaft eine Katastrophe. Mit Gonzalo Perez de Vargas fehlt den Kielern bereits ein Star-Torwart verletzungsbedingt. Der spanische Nationaltorhüter, der im Sommer nach Kielg gewechselt war, hatte sich noch im Trikot des FC Barcelona einen Kreuzbandriss zugezogen.
Auch der Rest des Bundesliga-Quartett um Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt ist mit Siegen in die gestartet. Liga-Spitzenreiter Flensburg kam drei Tage nach dem Meisterschafts-Sieg gegen den THW Kiel (36:34) zu einem 32:20 (16:15) gegen Saint-Raphael Var HB aus Frankreich. Lasse Kjaer Möller und Emil Jakobsen trafen je sechsmal.
Die MT Melsungen setzte sich gegen Benfica Lissabon 28:26 (14:12) durch, elf Spieler der Hessen trafen dabei. Der dänische Rückraumspieler Mads Kjeldgaard Andersen führte die TSV Hannover-Burgdorf bei seinem Ex-Klub Fredericia mit neun Toren zu einem 31:29 (15:11).
Die erste Gruppenphase wird in Vierergruppen ausgetragen, die besten zwei Teams jeder Mannschaft ziehen in die Hauptrunde ein. Das Final Four im "kleinen" Europapokal findet am 30. und 31. Mai erneut in Hamburg statt.
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