„Nicht mal zweitligareif“ – Matthäus zerlegt Gladbach
Am 22. September 1979, also vor etwas mehr als 46 Jahren, debütierte er im Trikot von Borussia Mönchengladbach. 18 Jahre war Lothar Matthäus damals jung. Alle, die mit ihm bei der Borussia spielten, prophezeiten ihm eine große Karriere. Berti Vogts etwa, Weltmeister von 1974, der sich damals für ihn einsetzte, weil Matthäus einen bleibenden Eindruck im Probetraining hinterlassen hatte.
Sie sollten recht behalten, Matthäus startete durch. Er ging später zum FC Bayern, zu Inter Mailand und wieder zurück zum FC Bayern. Doch Matthäus, der 1990 mit Deutschland den WM-Titel gewann, hat nie vergessen, wo alles begann – in Mönchengladbach. Bei jenem Klub, um den sich der Rekordnationalspieler (150 Länderspiele) große Sorgen macht.
„Die mache ich mir nicht erst seit dem letzten Spieltag. Ich habe auch vor der Saison schon gesagt, dass sich Mönchengladbach eher nach unten orientieren muss als nach oben. So falsch war diese Meinung nicht“, sagte Matthäus bei der Deutschland-Premiere des Films „Rudi Völler – Es gibt nur einen“ am Montagabend in Frankfurt am Main.
„Das war Arbeitsverweigerung“
Gladbach belegt derzeit den letzten Bundesliga-Platz und lag beim denkwürdigen 4:6 gegen Eintracht Frankfurt nach 47 Minuten mit 0:6 hinten. „Aber dass es so schlimm ist wie die ersten 60 Minuten. Ich hoffe, das bleibt eine Ausnahme. Das war nicht bundesligareif, das war auch nicht zweitligareif. Das war, ich sage es nicht böse gemeint, für mich eine Arbeitsverweigerung“, kritisierte Matthäus.
Der 64-Jährige, der zwischen 1979 und 1984 für die Elf vom Niederrhein spielte, sprach von den „schlechtesten 60 Minuten in der Vereinsgeschichte von Borussia Mönchengladbach“. Der Verein hatte sich bereits nach drei Spieltagen in der Bundesliga von Trainer Gerardo Seoane getrennt. Aktuell ist Interimstrainer Eugen Polanski in der Verantwortung.
Für den früheren Profi ist die Situation eine schwierige Gemengelage. Sicher ist, dass der ehemalige Borussen-Spieler auch am kommenden Sonntag gegen den SC Freiburg auf der Bank sitzt. „Eugen hat diese faire Chance verdient“, erklärte Sportgeschäftsführer Roland Virkus. Im Sport1-„Doppelpass“ deutete er eine baldige Entscheidung in der Frage an.
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