Nicht nur Dennis Schröder sieht mehr als 13.000 rote Karten
Beim EM-Vorrundenspiel gegen Litauen wird Dennis Schröder rassistisch attackiert. Der deutsche Mannschaftskapitän erhält danach viel Unterstützung, auch von Gastgeber Finnland: Gemeinsam mit dem Basketball-Weltverband gibt es eine klare Botschaft.
Der Basketball-Weltverband Fiba und Gastgeber Finnland haben sich zum Abschluss der Vorrunde in Tampere sichtbar mit dem deutschen Kapitän Dennis Schröder solidarisiert. Vor dem Duell der Finnen mit Weltmeister Deutschland lagen in der Nokia Arena über 13.000 rote Karten mit dem Schriftzug "Stop racism" (Stoppt Rassismus) auf den jeweiligen Plätzen - selbst auf der Pressetribüne waren die Schilder verteilt worden.
Kurz vor Spielbeginn hoben nach den Nationalhymnen alle die Karten auf Kommando nach oben. Schröder konnte darin ein unübersehbares Zeichen der Solidarität sehen, die Zuschauenden in der Halle und an den Bildschirmen eine unmissverständliche Positionierung gegen Menschenfeindlichkeit. "Das Zeichen war sehr stark. Es geht nicht um mich, es geht darum, dass alle zusammen Liebe zeigen und das Leben genießen", sagte Schröder nach dem 91:61 gegen Finnland bei RTL. "Das ist inspirierend. Wir brauchen mehr davon. Wir sollten zusammenwachsen, als immer gegeneinander zu sein."
Spielmacher Schröder hatte nach dem EM-Spiel gegen Litauen (107:88) am Samstag von rassistischen Anfeindungen - konkret von Affengeräuschen - von den Zuschauerrängen gegen seine Person berichtet. Der 31-Jährige sagte dazu: "Man kann mich beleidigen, aber Affengeräusche ist eine Sache, die ich nicht respektiere und nicht akzeptiere. Rassismus gehört nicht zu diesem Sport."
Die Anfeindungen kamen von einzelnen litauischen Fans. Die Fiba hatte auf den Vorfall reagiert und einen Verdächtigen von weiteren EM-Spielbesuchen ausgeschlossen. Zwei Fans waren zuvor der Halle verwiesen worden. Litauens Profis entschuldigten sich bei Schröder. Auch beim Spiel gegen Großbritannien am Montag hatte es Solidaritätsbekundungen mit dem deutschen NBA-Profi gegeben.
Schröder hatte die Affenlaute unter anderem beim Gang in die Kabine zur Halbzeit wahrgenommen. Der DBB stellte sich sofort vor Schröder. "So etwas hat nirgendwo etwas zu suchen und ganz sicher nicht im bunten, vielfältigen und offenen Basketball", sagte Präsident Ingo Weiss nach dem Spiel gegen Litauen. Auch die Mannschaft hatte sich mit ihrem Anführer solidarisiert. Der langjährige Mitspieler und Kumpel Daniel Theis sagte etwas Abstand: "Es war scheiße, dass Dennis da durchgehen musste. Wir sind für ihn da und stehen hinter ihm, als seine Familie und Freunde."
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