Bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung kehrt weiterhin keine Ruhe ein. Nach Millionendefizit, Rücktritt des Präsidenten und Versuch eines Neuaufbaus steigt jetzt der Hauptsponsor aus. Vorzeitig und offenbar im Streit - denn der Verband kündigt an, dagegen vorzugehen.

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) erleidet mit der fristlosen Kündigung ihres Hauptsponsors einen weiteren finanziellen Rückschlag. Ursprünglich hatte der Vertrag mit der Tierversicherung Agria eine Gültigkeit bis 2028 und sollte Einnahmen in Höhe von 600.000 Euro jährlich garantieren. Allerdings geht Präsident Martin Richenhagen davon aus, dass die "völlig überraschende" Kündigung "nicht wirksam ist". Der Partner äußerte sich bislang nicht öffentlich.

"Wir werden das so nicht akzeptieren und gehen in die juristische Beantwortung", sagte Richenhagen bei einer Medienrunde. "Ich finde es erstens seltsam und zweitens nicht stilvoll. Aber es trifft uns auch nicht völlig unvorbereitet." Man bemühe sich nun, "einen ordentlichen Sponsor zu finden". Dem Funktionär schwebt ein Partner vor, der bereit ist, bis zu einer Million Euro beizusteuern. "Wenn wir ab 2026 einen neuen Sponsor hätten, dann wollen wir vielleicht gar nicht gegen die Kündigung vorgehen", sagte er.

Die FN steckte zuletzt in Turbulenzen. 2023 gab es ein Defizit von 976.000 Euro, der Finanz-Geschäftsführer wurde entlassen. Anschließend trat Präsident Hans-Joachim Erbel zurück. Weitere Präsidiumsmitglieder folgten. Im abgelaufenen Jahr gab es ein Plus von etwa 140.000 Euro. Richenhagens Plan ist, jährlich 500.000 Euro zu erwirtschaften, um wieder eine Reserve anzulegen. Ziel sei eine Summe von drei Millionen Euro.

Helfen soll dabei auch eine Umstrukturierung. Das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) und die FN sollen verschmelzen und ab 2026 als Marke "Pferdesport Deutschland" auftreten. "Wir wollen in erster Linie zeitgemäßer und inklusiver werden", sagte Sportgeschäftsführer Dennis Peiler, der zum Vorstandsvorsitzenden aufsteigen soll. Richenhagen verspricht sich durch die Fusion laut eigener Aussage zum einen eine Chance für den Breitensport, zum anderen aber auch eine Verschlankung der Strukturen und Kosteneinsparungen.

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