Spieler gehen aus: Für Werder kommt's immer schlimmer
Der neue Werder-Coach Horst Steffen erlebt bittere erste Wochen als Bundesliga-Trainer. Die Bremer reisen stark dezimiert zum Saisonstart in Frankfurt, nach Abgängen und Verletzungen fehlen gleich 13 Spieler. Am Vormittag muss der nächste bandagiert vom Platz getragen werden.
Dieses Bild passt zur völlig missglückten Saisonvorbereitung von Werder Bremen. Der Belgier Oliver Deman, bis um Vormittag noch einer von nur zwei gesunden Außenverteidigern des Vereins, wurde mit dick bandagiertem Knöchel vom Trainingsplatz gefahren. Jetzt wird auch er den schmerzgeplagten Bremen beim ersten Bundesliga-Spiel der neuen Saison bei Eintracht Frankfurt fehlen (Samstag, 15.30 Uhr/Sky, im Liveticker auf ntv.de, Highlights bei RTL+).
Der neue Trainer Horst Steffen sprach hinterher von einer "schwereren Verletzung" am Sprunggelenk. Die Ausfallzeit "wird dauern".
So gut wie nichts lief bei Werder seit dem Trainingsauftakt vor sechseinhalb Wochen nach Plan. Im DFB-Pokal kam schon in der ersten Runde das Aus. Inklusive Deman sind es jetzt 13 Spieler, die den Klub in diesem Sommer entweder verlassen oder die sich verletzt haben. Der bisherige Stammkeeper Michael Zetterer etwa wird am Samstag nur drei Tage nach seinem Abschied aus Bremen im Tor des Gegners Frankfurt stehen.
"Alarmglocken" gehen an bei Werder
Das alles trifft Werder auch deshalb so hart, weil von den seit Wochen angekündigten und dringend benötigten Verstärkungen bislang fast niemand gekommen ist. Ein neuer Stürmer? Ist noch nicht da. Der neue Rechtsverteidiger? Lässt genauso auf sich warten.
Neuer Torwart soll immerhin der Este Karl Hein vom FC Arsenal in London werden. Darüber hatte Bild.de als Erstes berichtet. Doch der 23-Jährige ist nur als Nummer zwei hinter Toptalent Mio Backhaus (21) vorgesehen, dem zunächst eine weitere Saison auf der Ersatzbank in Aussicht gestellt wurde, ehe er kurz vor dem Saisonbeginn doch noch zum Zetterer-Nachfolger aufstieg. Auch das war eigentlich anders geplant und kommuniziert worden.
Und so gilt unter dem Strich: Seine ersten Wochen als Bundesliga-Trainer hatte sich Horst Steffen sicher anders vorgestellt. Im Gegensatz zu seinem Kapitän Marco Friedl ("Die Alarmglocken sind sehr an") behält der 56-Jährige fast immer die Ruhe. Doch eine gewisse Anspannung nach dem Deman-Schreck war Steffen bei seiner Pressekonferenz zum Frankfurt-Spiel erstmals anzumerken.
Langes Warten auf Verstärkung
"Ich freue mich auf mein erstes Bundesliga-Spiel als Werder-Trainer. Leider sind es viele Dinge, die dazu führen, dass der Fokus darauf gar nicht gelegt wird", sagte er. Was Werder jetzt braucht, ist seit Wochen bekannt: neue Spieler.
"Dass wir da unterwegs sind und so ein Spielerprofil suchen, ist klar", sagte Steffen mit Blick auf den Ausfall von Deman. Ob eventuell sogar noch zwei neue Außenverteidiger kommen, "wird besprochen werden müssen. Wir sammeln noch Gedanken, um uns zu sortieren."
Werders Transferstau ist schon seit Wochen Thema in den Medien, in den Fanforen und auch in der Spielerkabine. Wer aber nach dem nächsten Ausfall und der nächsten verstrichenen Woche ohne erfolgreichen Transfer eine öffentliche Ansage des Trainers an seinen Sport-Geschäftsführer Clemens Fritz oder den Profifußball-Leiter Peter Niemeyer erwartet hatte, wurde enttäuscht.
"Wir sind alle gemeinsam unterwegs hier im Verein. Alle sind bemüht, dass wir unsere Lösungen finden", sagte Steffen. "Ich brauche da nicht nachdrücklich zu werden." Jetzt gelte es, "zusammenzustehen. Diese Idee, dass ein paar unglückliche Umstände zusammenkommen, die gibt es. Die Jungs dürfen sich darauf fokussieren, was sie gemeinsam schaffen können und welche Aufgaben sie haben. Und wenn der Fokus darauf liegt, haben wir eine gute Mannschaft."
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