Das deutsche Team liefert dem Topfavoriten im EM-Halbfinale einen zähen und nervenaufreibenden Kampf. Torhüterin Ann-Katrin Berger hält zunächst wieder ganz stark, wird dann düpiert - und gibt sich selbst die Schuld. Der Bundespräsident und der Kanzler jubeln trotzdem.

Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger hat die Verantwortung für das entscheidende späte Gegentor im EM-Halbfinale gegen Spanien übernommen. "Ich nehme die Schuld auf mich, die kurze Ecke muss zu sein, ganz klar. Da kann ich noch so viele Paraden machen", sagte Berger nach dem 0:1 n.V. gegen den Weltmeister in der ARD und ergänzte: "Es tut mir unfassbar leid, nicht für mich, sondern für die Mannschaft. Weil die hat wirklich alles gegeben."

Weltfußballerin Aitana Bonmatí (113.) hatte die Hoffnungen des Teams von Bundestrainer Christian Wück auf eine Revanche gegen England in einer möglichen Neuauflage des EM-Finales von 2022 (1:2 n.V.) zerstört, die lange überragende Berger sah bei dem Schuss auf das kurze Ecke nicht gut aus - obwohl ihr Opa Herbert (92) als Glücksbringer im Stadion saß.

Wück jedoch sprach sie frei von Schuld. "Da gibt es keine Vorwürfe, weder an Syd noch Anne", sagte er über Berger und die eingewechselte Sydney Lohmann, die zuvor den Ball vertändelt hatte. Für den Bundestrainer war der Treffer ein "Geniestreich" von Bonmatí.

Steinmeier: "Ihr seid wahre Vorbilder"

"Jeder weiß, dass uns Anne so oft hier im Turnier gehalten hat", sagte Kapitänin Janina Minge zu Torhüterin Berger und dem Patzer. "Dass so ein Ball dann reingeht, ist natürlich extrem bitter. Aber es hätten auch schon fünf Bälle vorher reingehen können, die Anne überragend hält. Von daher ist Anne auf gar keinen Fall schuld. Mit ein bisschen Glück haben wir auch einen Lucky Punch. Das war heute nicht so. So ist Fußball."

Für Deutschland war es erst die zweite Niederlage in der Vorschlussrunde nach 1993 (3:4 i.E. gegen Italien) und die erste gegen Spanien im neunten Vergleich. "Die Enttäuschung ist richtig groß bei uns - ein kleiner Fehler, das ist umso bitterer. Die Mädels haben wieder ein großartiges Spiel gemacht", sagte Berger.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lobte das Team sogleich in den Sozialen Medien: "Liebe Spielerinnen, Ihr habt dieses Turnier mit so viel Herzblut und fußballerischem Können gespielt, dass Ihr zurecht stolz auf Euch sein könnt - wir alle sind es auch! Ihr seid wahre Vorbilder." Auch Bundeskanzler Friedrich Merz schrieb: "Bis zuletzt stark gekämpft, am Ende hat es leider doch nicht gereicht. Liebe DFB-Frauen, danke für diese großartigen Fußballmomente - wir sind stolz auf Euch!"

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