„Wir sind jetzt alle komplett leer“, sagt der Trainer nach dem dramatischen Aus
Mit einem großen Regenschirm stand der Boss der deutschen Fußballerinnen nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen des Letzigrundstadions von Zürich und musste die vorangegangen 120 Spielminuten analysieren. „Wir gewinnen und wir verlieren zusammen“, sagte Bundestrainer Christian Wück nach dem unglücklichen 0:1 (0:0, 0:0) nach Verlängerung im EM-Halbfinale gegen Spanien. „Wir sind jetzt alle komplett leer, vom Mentalen als auch vom Körperlichen her war das auf allerhöchstem Niveau. Das war ein Rückschlag, aber ich glaube, wir können darauf aufbauen.“
Für Wück war es das erste große Turnier als Trainer der deutschen Fußball-Frauen-Auswahl. Und so recht wusste er nicht, was ihn bei den kontinentalen Titelkämpfen in der Schweiz erwarten würde. Nun durfte er feststellen, dass er zwar mit seiner Mannschaft kurz vor dem Finaleinzug dramatisch an den Weltmeisterinnen aus Spanien gescheitert war, aber durchaus ein Team besitzt, dem ob des jungen Durchschnittsalters die Zukunft gehört.
Deshalb fand der 52-Jährige, der die männliche deutsche U17-Auswahl zuvor zum EM- und WM-Titel geführt hatte, nach dem ersten Frust auch analytische Worte: „Wir sind natürlich alle sehr enttäuscht“, meinte Wück in der ARD. „Wir haben uns das anders vorgestellt. Und dass wir am Ende wegen so eines Geniestreichs das Gegentor hinnehmen, das ist natürlich unheimlich bitter.“
„Überhaupt keine Vorwürfe“
Mit dem Geniestreich meinte der Coach das Goldene Tor des Abends durch Weltfußballerin Aitana Bonmati (113.). „Eine Weltfußballerin ist genau dazu imstande“, musste Wück anerkennen. „Da gibt es überhaupt keine Vorwürfe – weder an Syd noch an Anne.“
Die vom Bundestrainer angesprochenen Sydney Lohmann und Ann-Katrin Berger hatten vor dem Gegentreffer nicht den besten Eindruck des Abends hinterlassen. Lohmann verlor bei einer Abwehraktion etwas ungeschickt den Ball, Berger machte (ihre) kurze Torwartecke auf.
Für Wück seien dies aber normale Lernprozesse. „Das kann passieren, wir haben aus meiner Sicht ein richtig gutes Turnier gespielt. Wir sind mit einer jungen Mannschaft kurz vor dem Finale gescheitert. Trotz vieler verletzter Spielerinnen habe es seine Auswahl geschafft, „die Ausnahmemannschaft Spanien fast ins Elfmeterschießen zu bringen. Von daher können wir stolz sein. Das ist ein guter Anfang.“
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