Ullrich empfiehlt Rad-Superstar Evenepoel "mentale Hilfe"
Es ist ein bitterer Moment: Auf der 14. Etappe der Tour de France muss Remco Evenepoel vom Rad steigen, der belgische Superstar steigt aus dem Rennen aus. Der Augenblick wird von einem Kameramann eingefangen, womit der Belgier nicht gut zurechtkommt. Jan Ullrich gefällt das nicht.
Remco Evenepoel ist einer der größten Stars des Radsports, im vergangenen Sommer holt der Belgier zweimal Olympia-Gold. Doch bei der Tour de France erlebt Evenepoel schwarze Stunden: Auf der 14. Etappe muss er - auf Platz drei der Gesamtwertung liegend - aussteigen. Der enttäuschende Moment wird von einer Kamera eingefangen und in alle Welt geschickt - und das stinkt Evenepoel gewaltig, er scheucht den Kameramann mit energischen Handbewegungen weg.
Eine Reaktion, die Jan Ullrich gar nicht schmeckt: "Er ist ein Superstar und fährt hinterher, natürlich sind da die Kameras drauf. Da muss er drüber stehen", sagte Ullrich in seinem Podcast "Ulle & Rick". "Er muss lernen, damit umzugehen, auch wenn es mal nicht so gut läuft, dass man ihn beobachtet, dokumentiert", ergänzte der Tour-Sieger von 1997 und präsentierte einen Lösungsvorschlag: "Remco muss sich mental helfen lassen." Bereits beim Frühjahresklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich war Evenepoel auf ähnliche Weise auffällig geworden: "Da hat er angehalten, weil eine Kamera drauf war, als er abgehängt war", erinnert sich Ullrich.
Evenepoel war stark in die Tour gestartet, beim ersten Zeitfahren zerlegte der Weltmeister die Giganten Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard und holte sich den Tagessieg. Noch nach dem siebten Teilstück, als Pogacar ins Gelbe Trikot gefahren war, schickte Evenepoel eine als Kampfansage getarnte Durchhalteparole an den übermächtigen Slowenen: "Die Tour de France ist noch nicht vorbei!". Doch wenig später zeigte der 25-jährige Belgier Schwächen, beim Bergzeitfahren nach Peyragudes verlor er viel Zeit auf den deutschen Senkrechtstarter Florian Lipowitz.
Evenepoels Ausstieg selbst war dann für die deutsche Radlegende keine Überraschung: "Da reicht die Basis nicht, da fehlen ihm tausende Kilometer. Das Fundament war nicht groß genug, dann bricht die Form auf einmal ein." Evenepoel hatte sich im Dezember 2024 bei einem schweren Trainingsunfall - der Radstar war mit einem Postfahrzeug kollidiert - mehrere Rippen und ein Schulterblatt gebrochen und sich eine Lungenquetschung zugezogen. Im Vorjahr hatte Evenepoel bei seinem Tourdebüt Platz drei hinter Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard belegt, bis zu seinem Ausstieg in diesem Jahr fuhr er im Weißen Trikot des besten Jungprofis.
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