In rund vier Wochen startet die neue Bundesligasaison. Zum Auftakt der 63. Spielzeit empfängt der FC Bayern am 22. August RB Leipzig (20.30 Uhr, im Sport-Ticker der WELT). Bereits am 1. August beginnt die Zweite Bundesliga mit der Partie zwischen dem FC Schalke 04 und Hertha BSC (20.30 Uhr, ebenfalls im Sport-Ticker der WELT).

Organisiert und vermarktet werden die höchsten deutschen Fußballligen von der Deutschen Fußball Liga GmbH (DFL), die vor dem Start vermeldet: Die Zahl der verkauften Eintrittskarten der 36 Profiklubs erreichte in der vergangenen Saison mit beinahe 21 Millionen (20.983.964) einen Rekordwert.

Mit durchschnittlich 34.288 abgesetzten Tickets pro Partie wies der Lizenzfußball (1. und 2. Liga zusammengerechnet) auch den höchsten Zuschauerschnitt seit Bundesliga-Gründung 1963 auf. Die Bundesliga hatte einen Ticketabsatz von 11.653.239 bei einem Durchschnitt von 38.082 Eintrittskarten pro Spiel.

In der 2. Liga liegt der Gesamt-Ticketabsatz erneut über dem Niveau der Vorsaison. 9.330.725 Karten wurden verkauft, was einem Durchschnittswert von 30.493Tickets pro Spiel entspricht – ein Rekordwert in der Geschichte der 2. Liga. Im Vergleich zur Saison 2023/24 stieg die Zahl um knapp sechs Prozent.

„Zum Rekordniveau tragen vielfältige Faktoren bei, neben der Klub-Verankerung definitiv auch die hohe Stadionsicherheit und die im internationalen Vergleich moderaten Ticketpreise“, sagte DFL-Geschäftsführer Marc Lenz am Mittwoch in einer Medienrunde in der DFL-Zentrale in Frankfurt/Main, an der WELT teilnahm.

Der Preis einer Eintrittskarte für ein Bundesligaspiel inklusive Umsatzsteuer und Abgabe an den öffentlichen Verkehrsbetrieb betrug im Durchschnitt 28,78 Euro und damit lediglich geringfügig mehr als in der Vorsaison (28,30 Euro). In der 2. Liga lag der Durchschnitt bei 24,70 Euro (2023/24: 22,93 Euro).

Die DFL verkündete weitere Zahlen, die belegen, welch hohe Zugkraft der Fußball in Deutschland hat. So hätten alle 36 Profivereine einen Gesamtumsatz von 5,87 Milliarden Euro in der Saison 2023/24 erzielt – Rekord. Mit 1,66 Milliarden Euro zahlten alle Vereine mehr Steuern als je zuvor.

Zudem seien 61.727 Jobs direkt mit dem Profifußball verknüpft, was ebenfalls einen Rekord bedeutet. Lenz und Steffen Merkel, der zweite DFL-Geschäftsführer, ließen wissen, dass die Bundesliga im Vergleich zur europäischen Konkurrenz mit 3,13 Toren pro Spiel erneut die torreichste Liga in Europa gewesen sei – und die Top-Liga mit den Ballaktionen pro Spiel: 1309. Zudem sei die Gesamtzahl von 6272 Fouls die niedrigste seit Beginn der Datenerfassung 1992.

Die DFL werde sich auch in Zukunft für den Schutz und Fortbestand der 50+1-Regel einsetzen – und alles dafür tun, die sportliche und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen, ohne die finanzielle Stabilität der Klubs zu gefährden. Es wird eine Erweiterung der DFL-Finanzregularien über das Lizenzierungsverfahren hinaus diskutiert, um die finanzielle Stabilität der Vereine zu bewahren und langfristige Investitionen zu fördern. Dabei geht es etwa um die Regulierung von Kaderkosten und Defiziten.

Ziel der DFL ist es, dass die Bundesliga international an Attraktivität und Reichweite gewinnt. Social-Media-Kanäle sollen besser bedient werden – wie auch einzelne Partien. So wird das Top-Spiel des jeweiligen Spieltags am Samstag (18.30 Uhr) künftig mit 28 Kameras begleitet, so vielen wie noch nie.

Schiedsrichterkamera bei bis zu 50 Spielen

Es wird „Leuchtturmspiele“ geben – 15 in der ersten Liga, fünf in der zweiten. Was das bedeutet: eine erweiterte Mitwirkung der Medienpartner, mehr exklusive Zugänge, mehr Interviews. Obendrein ist der Einsatz einer RefCam bei 40 bis 50 Spielen geplant, einer Schiedsrichterkamera, die neue Einblicke auf das Spielgeschehen geben soll. Nicht live, sondern im Nachgang einer Partie – etwa mit Posts in den sozialen Netzwerken.

Als eines der größten Wachstumshemmnisse in Bezug auf die Medienerlöse hat die DFL die digitale Piraterie ausgemacht, also das illegale Streamen. „Das ist ein großes Thema – und ein kriminelles Thema“, sagte Merkel: „Da gehen wir konsequenter gegen vor.“

So gut viele Zahlen sich mit Blick auf den deutschen Fußball auch lesen, so alarmierend sind jene, die aufzeigen, wie es um den Nachwuchs und dessen Durchlässigkeit im Vergleich zur europäischen Konkurrenz steht.

Was die Anzahl der Übergänge aus dem Klub-Nachwuchsbereich in den Profikader im Zeitraum von 2018 bis 2023 betrifft, liegt die Bundesliga in einem von der DFL veröffentlichten Ranking mit 141 Spielern nur auf Rang 14 – noch hinter der polnischen, der tschechischen oder dänischen Liga.

Auf Platz eins liegt die englische Premier League mit 332 Spielern, gefolgt von Italiens Serie A (318) und der englischen Championship, der zweiten Liga (302).

Lars Gartenschläger ist Fußball-Redakteur. Er berichtet seit 2004 über die Nationalmannschaft, war bei fünf EM- und fünf WM-Turnieren. Zudem schreibt er über DFB- und Bundesliga-Themen.

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