„Wir haben gelitten“ – Italien feiert seinen sensationellen Sieg
Nach 28-jähriger Abstinenz feiern Italiens Fußballerinnen euphorisch ihre Rückkehr in ein EM-Halbfinale. „Unter den besten vier Teams in Europa zu sein, fühlt sich sehr besonders an“, sagte Doppeltorschützin Cristiana Girelli nach dem spät erzielten Treffer zum 2:1 gegen Norwegen in Genf. „Wir hatten schwierige Jahre, wir haben gelitten, aber heute unter den besten Vier zu sein, ist eine große Befriedigung.“
Ihr 61. Länderspieltor, per Kopf in der 90. Spielminute erzielt, sei zugleich ihr wichtigstes gewesen, sagte die 35 Jahre alte Girelli. Das 1:0 kurz nach der Halbzeitpause hatte der Offensivstar von Juventus Turin ebenfalls erzielt. Dazwischen lagen Norwegens verschossener Elfmeter sowie das 1:1 durch Ada Hegerberg. „Das ist Geschichte für den italienischen Frauenfußball – ich bin so glücklich und stolz auf dieses Team“, schwärmte Girelli.
Mit mehr als 100 Länderspielen ist die Kapitänin längst eine Legende in ihrem Heimatland, macht auf gesellschaftliche Probleme aufmerksam und fordert bessere Bedingungen für Fußballerinnen. Im November 2023 wurde Girelli in die italienische Hall of Fame des Fußballs aufgenommen.
Ihr „Doppelpack“ löste auch bei Trainer Andrea Soncin Glücksgefühle aus. „Ich fühle extremen Stolz, ich vergieße alle meine Tränen. Dies ist eine historische Zeit“, sagte der 46 Jahre alte Coach, der die Squadra Azzurra im September 2023 übernommen hatte. 2017 und 2022 waren die Italienerinnen bereits in der EM-Vorrunde gescheitert.
1997 ging es bis ins Finale gegen Deutschland
Ans Halbfinale am kommenden Dienstag gegen England oder Schweden wollte Soncin noch gar nicht denken: „Jetzt ist der Moment da, um den Sieg zu genießen.“ Klar sei aber: „Ich habe großes Vertrauen in das Team“, das nun einige Tage „zum Auftanken“ habe. „Die Motivation für das nächste Spiel ist sehr groß.“ Austragungsort ist erneut Genf: „Schön zu wissen, dass wir hier das Halbfinale spielen werden“, sagte Girelli.
Als Italien letztmals unter den top Vier Europas stand, erreichte die Elf auch ihr bislang einziges EM-Endspiel: Nach einem 2:1 gegen Spanien hieß es im Finale von Oslo dann aber 2:0 für Deutschland. Dieselbe Final-Paarung ist auch beim aktuellen Turnier am 27. Juli in Basel möglich.
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