„Ter Stegens Herz schmerzt. Er ist einer der besten Torhüter“
Marc-André ter Stegen bleibt in der Vorbereitung des FC Barcelona außen vor. Der 33 Jahre alte deutsche Nationaltorwart absolvierte am dritten Tag nacheinander nur eine individuelle Einheit, wie spanische Medien berichteten. Trainer Hansi Flick habe sich auf eine intensive Woche ohne Pause nach den Ferien vorbereitet, schrieb „Mundo deportivo“. Wegen Rückenproblemen trainierte ter Stegen aber nur am Rande des insgesamt derzeit 36 Spieler umfassenden Kaders im Fitnessraum.
Es war die vierte Einheit nacheinander, die der langjährige Stammkeeper der Katalanen nun schon mehr oder weniger allein verbrachte. Zunächst hatte der Verein keinen Grund genannt, dann hieß es spanischen Berichten zufolge, ter Stegen habe laut Klubangaben Rückenprobleme.
Das deutlich größere Problem scheint aber längst zu sein, wie der deutsche Keeper, der in der vergangenen Saison wegen einer schweren Knieverletzung lange ausgefallen war, und der FC Barcelona eine Lösung hinbekommen: Barça will seinen Kapitän loswerden. Der zur Nummer drei degradierte Deutsche will bleiben.
„Ter Stegen muss wechseln“, meint Lothar Matthäus
Die neue Nummer eins, der 24-jährige Spanier Joan García, wurde vom Stadtrivalen Espanyol verpflichtet und mit einem Langzeitvertrag ausgestattet bis Mitte 2031. Der während ter Stegens Ausfall geholte Wojciech Szczesny, 35 Jahre alt, bekam jüngst einen neuen Vertrag. Ter Stegen soll unter Flick nur noch die Nummer drei sein. Sein Vertrag ist noch drei Jahre gültig – und sein Gehalt von angeblich 18 Millionen Euro ein dicker Posten, den der Verein fortan gern einsparen würde.
„Auch ter Stegens Herz schmerzt“, schrieb „Sport“ in einem Kommentar zur Situation des Keepers, der im Sommer 2014 von Borussia Mönchengladbach zum FC Barcelona gewechselt war. In den vergangenen acht Jahren war er Stammtorwart, stand bisher 422-mal (175-mal ohne Gegentor) zwischen den Pfosten. Mit den Katalanen gewann er unter anderem die Champions League (2015) und sechsmal den spanischen Meistertitel.
„Ter Stegen ist einer der besten Torhüter des Klubs, mit einer vorbildlichen Einstellung“, hieß es im „Sport“-Kommentar: „Es ist verständlich, dass er sich weiterhin in der Lage fühlt, erster Torhüter bei Barça zu sein, aber die Gedanken von Spielern stimmen nicht immer mit denen ihrer Vorgesetzten überein.“
Für Lothar Matthäus ist klar: Ter Stegen muss Barça verlassen. „Er wird bei Barcelona meiner Meinung nach nicht mehr spielen. Er muss spielen, um seinen Traum von der WM zu erfüllen. Will er bei der WM dabei sein, muss er wechseln“, sagte der deutsche Rekord-Nationalspieler der „Bild“: „Ich verstehe ter Stegen: Er hat gute Leistungen geboten, ist Kapitän gewesen, hat sein Privatleben in Barcelona. Aber er muss das akzeptieren: Barcelona hat andere Ideen, andere Pläne.“
Der mächtige Präsident Joan Laporta und Sportdirektor Deco sollen spanischen Medienberichten zufolge entschieden haben, dass ter Stegen zum Abschiebeobjekt degradiert werden soll, auch um die Kassen des klammen Klubs zu entlasten. Wie es heißt, soll sich Trainer Hansi Flick dem Dekret der beiden gefügt haben.
Galatasaray Istanbul und AS Monaco sollen starkes Interesse haben
García wird in spanischen Medien auch als Wunschkandidat von Flick beschrieben. Öffentlich hat sich der deutsche Coach zu der Angelegenheit noch nicht geäußert. Für den Umgang mit dem deutschen Keeper erntet der Klub aber bereits von vielen Seiten Kritik.
Die „Bild“ etwa kommentierte an diesem Mittwoch: „Dass der FC Barcelona sportlich nicht mehr auf Marc-André ter Stegen setzen will, ist das gute Recht des Vereins. Die Art und Weise, wie Barça damit umgeht, ist aber komplett stillos! Ter Stegen ist Kapitän des Teams, hat in elf Jahren 422 Pflichtspiele absolviert, 19 Titel gewonnen und mehrfach auf Geld verzichtet, wenn der Klub mal wieder zu klamm war, um andere Spieler zu registrieren. Dass er jetzt nicht mal mehr mit der Mannschaft trainieren sollte, ist völlig unwürdig. Dass Barça bewusst damit spielt, dass unser Nationaltorhüter für die WM 2026 wechseln muss und ihm als nächstes trotz eines Vertrags bis 2028 die Rückennummer 1 weggenommen werden könnte – maximal undankbar!“
Ter Stegen selbst steht wegen der WM im kommenden Jahr nun auch unter Handlungsdruck: Eine permanente Bankrolle im Verein würde sich gegebenenfalls auch auf die Nationalmannschaftssituation niederschlagen. Erst recht, nachdem er in der vergangenen Saison wegen seiner Verletzung schon lange nicht gespielt hatte.
Ein starkes Interesse wird aus der Türkei von Galatasaray Istanbul kolportiert. Auch die AS Monaco gehört zu den gehandelten neuen Arbeitgebern für ter Stegen, der für den ohnehin finanziell angeschlagenen FC Barcelona ein sehr teurer Bankdrücker würde.
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