Die erste Qualifikationsrunde der Champions League hat in der Regel ein Problem. Vielleicht sogar mehrere, je nachdem. Sie findet, zumindest aus Sicht der großen Fußballnationen, irgendwo in der Provinz statt. Ein gemeinhin in Rest-Europa nahezu unbekannter Meister spielt gegen einen ebenfalls nicht sonderlich aufgefallenen Meister eines anderen Landes.

Es ist ein harter Weg, auf dem ganz viele zurückbleiben. 54 Teams bestreiten die Qualifikation, drei Runden müssen sie überstehen. Haben sie das geschafft, müssen die Gewinner der letzten Qualifikationsrunde auch noch in den Play-offs um die verbliebenen sieben Startplätze für die Ligaphase der Königsklasse kämpfen.

Ensembles wie der FC Differdingen 03 aus Luxemburg oder das albanische Kollektiv KS Egnatia Rrogozhina haben sich nun in das Abenteuer der ersten Qualifikationsrunde gestürzt – und auch die Hamrun Spartans. Die Truppe ist maltesischer Meister, seit drei Spielzeiten sogar in Serie, ihr Stadion fasst 1962 Zuschauer und nun war Zalgiris Vilnius zu Gast. Beim litauischen Meister hatten die Spartans beim Hinspiel im LFF-Stadion (5422 Plätze) 0:2 verloren, Berichterstatter sprachen von einer recht eindeutigen Angelegenheit.

Ebenezer Ofori entscheidet die irrwitzige Nervenschlacht

Das aber änderte sich im Rückspiel, es ging sogar so weit, dass Geschichte geschrieben wurde. Denn sagenhafte 28 Elfmeter waren nötig, um den Sieger zu ermitteln – und der hieß am Ende Hamrun Spartans. Nach Verlängerung hatte es 2:0 gestanden, die Spartans machten damit die Hinspielniederlage wett.

Was dann inszeniert wurde, war eine irrwitzige Nervenschlacht. Elfmeter auf Elfmeter folgte, Tor und Tragödie wechselten sich ab, kein Team vermochte es über einen langen Schussreigen hinweg, die Entscheidung herbeizuführen. Sogar beide Torwarte mussten antreten. Randnotiz: beide trafen. Am Ende war es Vilnius ghanaischer Mittelfeldspieler Ebenezer Ofori, der verschoss.

Laut Daten des Fachportals transfermarkt.de waren nie zuvor in einem Qualifikationsspiel der Champions League mehr Elfmeter nötig, um den Sieger zu ermitteln. In der zweiten Runde der Spielzeit 2010/11 waren es beim Duell von Lech Posen gegen FK Keshla 22, in der ersten Runde der Saison 1993/94 zwischen NK Olimpija und Skonto Riga 24. Der Rekord bei Wettbewerben des Europäischen Fußballverbandes Uefa liegt bei 34 Elfmetern, um im August 2024 einen Sieger zwischen Ajax Amsterdam und Panathinaikos in der dritten Qualifikationsrunde der Europa League zu ermitteln.

Die Hamrun Spartans sind Wiederholungstäter, jedenfalls ein bisschen. In der vergangenen Saison setzten sie sich in der ersten Runde ebenfalls Elfmeterschießen durch, damals gegen die Lincoln Red Imps aus Gibraltar. Es brauchte aber nur zehn Versuche.

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