Nach zwei Siegen gegen Polen (2:0) und Dänemark (2:1) stehen die deutschen Fußballfrauen zwar bereits sicher im EM-Viertelfinale und haben pro Spielerin 45.000 Euro Prämie sicher, lieferten bisher aber alles andere als ein Spektakel ab. Am Samstag (21 Uhr, ZDF und DAZN) gegen Schweden, die mit sechs Punkten ebenfalls schon durch sind, entscheidet sich der Gruppensieg. Damit Deutschland ganz oben steht, brauche es aber eine klar verbesserte Leistung, merkte auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf an.

Das wissen auch die Spielerinnen. Elisa Senß sagte: „Wir sehen es ähnlich, dass wir alle noch mehr können und sind sehr selbstkritisch. Wir wollen uns auf jeden Fall steigern. Man kann an unserer Passgenauigkeit feilen, das haben wir vor allem in der Nations League schon gut gezeigt. Wir wollen hinten weiterhin stabil stehen. Es ist wichtig in einem Turnier, dass man die Gegentorquote niedrig hält. Und vorne effektiv bleibt.“

Für eine stabile Verteidigung soll auch Abwehrspielerin Rebecca Knaak von Manchester City sorgen, die zwischen 2022 und 2024 selbst im schwedischen Malmö spielte: „Ich verbinde mit Schweden sehr viel und sehe es als zweite Heimat. Ich war drei Jahre dort und habe viel von der Kultur und dem Fußball mitbekommen. Von daher ist das Spiel schon etwas Besonderes.“

Es wird die erste große Herausforderung für die DFB-Frauen in diesem Turnier. Die Mannschaft von Trainer Peter Gerhardsson schoss in diesem Jahr die meisten Tore aller EM-Teams, vor allem auf Kosovare Asllani und Stina Blackstenius gilt es zu achten. Gruppenplatz eins erreicht Deutschland nur mit einem Sieg, da die Schweden nach Erfolgen gegen Dänemark (1:0) und Polen (3:0) das bessere Torverhältnis haben.

Deutschland könnte in Zürich bleiben

Die Platzierung hat weitreichendere Folgen als normalerweise. Sollte Deutschland die Gruppe C als Erster beenden, spielt die DFB-Auswahl schon am Donnerstag gegen den Zweiten der Gruppe D – derzeit England – in Zürich, wo sich auch das Basecamp der deutschen Mannschaft befindet. Das heißt: Es ist kein neues Tageshotel und keine Busfahrt durch die Schweiz vonnöten – durchaus ein Vorteil.

Wird es aber doch nur Platz 2, findet das Viertelfinale erst zwei Tage später in Basel gegen den Sieger der Gruppe D statt – derzeit Frankreich. Doch egal, ob gegen England oder Frankreich, es seien „beides super spielstarke Mannschaften“, sagte Senß: „Vor allem die Französinnen kommen mit richtig viel Tempo. England hat aber auch Qualität gezeigt. Gegen wen es letztendlich gehen würde, ist uns eigentlich egal.“ Auch die Niederlande könnte in der Runde der letzten Acht noch auf die deutsche Mannschaft treffen.

„Bei diesem Turnier sieht man, auf welchem Niveau wir im Frauenfußball sind“, sagte Knaak: „Es sind alle 16 Teams auf einem guten Level. Am Ende nehmen wir, was kommt. Wir wollen sowieso jeden Gegner schlagen.“ Ob sie gegen die Schwedinnen überhaupt in der Startelf steht, scheint nicht sicher. Möglich, dass Bundestrainer Christian Wück ihr wegen einer drohender Gelbsperre eine Pause gibt und Kathy Hendrich ins Team rückt. Auch Franziska Kett für die angeschlagene Linksverteidigerin Sarai Linder und Laura Freigang für Linda Dallmann drängen in die Startformation.

Sicher im Tor stehen wird wieder Ann-Katrin Berger, um die nach dem Dänen-Spiel eine Diskussion entstand. Die Nummer 1 brachte ihren Trainer mit riskant anmutender Spielweise in Rage. Wück kündigte an: „Ich werde mich mit ihr an einen Tisch setzen, damit wir da andere Lösungen finden, sonst werde ich nicht alt.“ Berger selbst ließ durchblicken, durchaus anderer Meinung zu sein. Das Thema soll inzwischen ausgeräumt worden sein. Ob aber beide Parteien wirklich auf einen Nenner kamen, wird erst das Spiel gegen Schweden zeigen.

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