Immer mehr Fahrerinnen bereichern die Formel E. Beim Rookie-Test einen Tag nach dem E-Prix in Berlin-Tempelhof am kommenden Wochenende (12./13. Juli) werden mindestens vier Pilotinnen dabei sein – und zwei von ihnen haben bereits große Verträge mit ihren Teams abgeschlossen.

Cupra Kiro wird das philippinische Talent Bianca Bustamante als feste Entwicklungsfahrerin verpflichten, die 20-Jährige sitzt schon beim Test in Berlin hinter dem Steuer. Außerdem am Start sind die britischen Teilnehmerinnen Jamie Chadwick (27/Jaguar), Ella Lloyd (19/McLaren) und Abbi Pulling (22/Nissan).

Bustamante ist bei Instagram bereits ein Star, hat 1,7 Millionen Follower. Dort schreibt sie: „So ein unwirklicher Moment. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich im Jahr 2025 diese Gelegenheit bekommen werde.“ Beim Rennen in Jakarta (21. Juni) stieß Bustamante zu den Fahrern Dan Ticktum und David Beckmann dazu und sammelte wichtige Eindrücke. „Ich sauge alles auf und versuche, so viel wie möglich von diesem großartigen Team um mich herum zu lernen, bevor wir nächsten Monat für den Rookie-Test ins Auto steigen.“

Die Philippinerin startete in der W-Series, bevor sie 2023 zur F1 Academy wechselte. Dort fuhr sie zwei Siege und insgesamt fünf Podiumsplätze ein und stieg in die GB3-Meisterschaft auf. Die junge Rennfahrerin war wie die anderen Rookie-Teilnehmerinnen bereits beim Vorsaisontest der Formel E in Spanien (November 2024) dabei, bei dem erstmals nur Frauen starteten – und zwar nicht mit alten oder eingeschränkten Maschinen, sondern in den aktuellen Rennwagen der elf Teams. Jedes Team musste mindestens eine Frau für das Rennen auf dem „Circuito del Jarama“ nominieren. Dieser Test soll auch im kommenden November wieder stattfinden.

„Wir wissen, dass es keine einfache Lösung für eine größere Vielfalt im Motorsport gibt“, so Formel-E-CEO Jeff Dodds: „Aber wenn wir Frauen in unserer Serie wirklich Gleichberechtigung, Chancen und Sichtbarkeit bieten wollen, müssen die Bedingungen für alle gleich sein.“

Abbi Pulling hat mit Nissan einen Deal

Jamie Chadwick erklärte am Rande des E-Prix in Saudi-Arabien: „Jede Möglichkeit, diese Autos zu fahren und Erfahrung zu sammeln, ist so wertvoll. Ich bin wirklich glücklich darüber, dass ich Teil davon sein durfte.“

Jetzt zeigt die Initiative Wirkung. Auch die Britin Abbi Pulling hat mit Nissan einen großen Deal in der Tasche: Die F1-Academy-Meisterin 2024 bekommt einen mehrjährigen Vertrag als Rookie- und Simulatorfahrerin. Teamchef Tommaso Volpe sagt, er sei bei dem Frauentest „sehr beeindruckt“ gewesen von Pullings „Geschwindigkeit, Einsatz und Professionalität“.

Gibt bald wieder Frauen im Kampf um die Weltmeisterschaft? Mit Michela Cerruti (Italien), Simona de Silvestro (Schweiz) und Katherine Legge (Großbritannien) gab es in der Formel-E-Geschichte bislang drei Pilotinnen, die Rennen bestritten haben. Eine große Hürde: Das Superlizenz-System der Fia schreibt eine Mindestpunktzahl zum Erwerb einer E-Lizenz vor. Hieran scheitern aktuell alle Fahrerinnen.

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