Bei Temperaturen um 30 Grad entwickelt sich ein hitziges Wimbledon-Halbfinale - mit dem besseren Ende für Amanda Anisimova. Die US-Amerikanerin schaltet die Weltranglistenerste Aryna Sabalenke in einem dramatischen Match aus. Mehrere medizinische Zwischenfälle sorgen für Unterbrechungen.

Amanda Anisimova blickte ungläubig in ihre Box, verteilte Handküsse und saugte die Atmosphäre auf dem bebenden Centre Court auf. Die US-Amerikanerin hat nach einem Coup gegen die Weltranglistenerste Aryna Sabalenka das Endspiel von Wimbledon erreicht und greift am Samstag nach ihrem ersten Grand-Slam-Titel.

Die 23-Jährige besiegte die Belarussin mit 6:4, 4:6, 6:4 und steht nach einer nervenstarken Vorstellung vor dem größten Spiel ihrer Karriere. Im Finale des prestigeträchtigen Rasen-Klassikers trifft die Weltranglistenzwölfte auf die Polin Iga Swiatek, die Belinda Bencic aus der Schweiz im zweiten Halbfinale mit 6:2, 6:0 überrollte. "Das fühlt sich nicht real an. Ich bin absolut gestorben da draußen. Ich weiß nicht, wie ich das geschafft habe. Sie ist eine Inspiration für mich", sagte Anisimova über Sabalenka und ließ sich von den Zuschauern feiern: "So viele Leute haben mich angefeuert. Ich möchte einfach Danke sagen."

Für die dreimalige Major-Siegerin Sabalenka ist es eine herbe Enttäuschung. Sie muss weiter auf ihr erstes Wimbledon-Finale und ihren ersten Titel auf Rasen warten. Sie hätte die erste Spielerin seit Angelique Kerber und Serena Williams 2016 werden können, die drei Major-Endspiele in einem Jahr erreicht - in Melbourne und Paris ging Sabalenka jeweils als Verliererin vom Platz.

Medizinischer Zwischenfall

Anisimova hingegen ist endgültig angekommen in der Weltspitze. 2019 hatte sie als Teenager in Paris schon einmal ein Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht, war damals aber an der Australierin Ashleigh Barty gescheitert. Vor zwei Jahren nahm sich die Tochter russischer Auswanderer aufgrund mentaler Probleme eine monatelange Auszeit, auch, um dem Druck des Tenniszirkus zu entkommen.

Nun bewies sie erneut ihr großes Potenzial, das ihr schon als Teenager bescheinigt worden war. In der Weltrangliste wird sie erstmals in die Top Ten vordringen. Der Finaleinzug bringt ihr mindestens 1,52 Millionen Pfund Preisgeld.

Die Partie wurde im ersten Satz von einem Zwischenfall überschattet: Einer Frau auf der Zuschauertribüne ging es bei Temperaturen um 30 Grad sichtlich nicht gut. Sabalenka reichte Wasser an, nach kurzer Behandlung konnte die Frau hinausbegleitet werden. Kurz darauf kam es sogar noch zu einem zweiten medizinischen Notfall, wieder reagierte Sabalenka.

Auf dem Platz machte Anisimova in einer Partie auf mäßigem Niveau zunächst weniger Fehler, Sabalenka bäumte sich zwar wie im Viertelfinale gegen Siegemund auf und gewann den zweiten Satz. Im engen dritten Satz entwickelte sich ein wahrere Thriller mit mehreren Breaks, doch am Ende behielt Anisimova die Nerven. Kurz vor Schluss musste die US-Amerikanerin noch einmal zittern, weil Sabalenka gleich drei Matchbälle abwehrte, aber nach rund zweieinhalb Stunden Spielzeit nutzte sie ihren vierten Matchball zum Sieg.

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